Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gilt als der wichtigste Schutz, wenn es um die Absicherung einer Invalidität geht. Gleichwohl lohnt es sich, einen Blick auf die oftmals noch ungeliebte Schwester der BU zu werfen – die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU).
Aus Sicht von Versicherungsmakler Philip Wenzel ist die Absicherung des Einkommens für jeden wichtig, der mit seiner Arbeitskraft seinen Lebensunterhalt bestreitet. „Das dürften die meisten sein, also ist die BU für die meisten der wichtigste Schutz.“ Zugleich warnt der Makler davor, die BU gewissermaßen als das „Alleinseligmachende“ zu betrachten.
So sollte Wenzel zufolge „nicht vergessen werden, dass die BU kein 100-prozentiger Schutz ist“. Demnach bleibe das Risiko, „den erforderlichen BU-Grad von 50 Prozent nicht zu erreichen und dennoch kein Einkommen mehr erzielen zu können“. Vor diesem Hintergrund plädiert er dafür, dass die Vermittler „die Angst vor Ausweichprodukten, wie der Erwerbsunfähigkeits (EU)- oder Grundfähigkeitsversicherung verlieren“. Diese seien im Schutzumfang „je nach Kunde mal mehr mal weniger eingeschränkt im Verhältnis zur BU“. Allerdings, betont Wenzel, seien diese Versicherungen immer noch besser als überhaupt keine BU.
„Besser als gar nichts“
Zu einem ganz ähnlich lautenden Fazit kommt die Verbraucherzeitschrift „Öko-Test“ in ihrer Juli-Ausgabe, in der die Tarifbedingungen von Erwerbsunfähigkeits-, Grundfähigkeits-, Schwere-Krankheiten- und Multi-Risk-Versicherungen analysiert wurden: „Besser als gar nichts“, urteilen die Redakteure über die Policen – und schicken den BU-Alternativen noch ein großes „Aber“ hinterher: Demnach zahlten EU-Policen sowie neuartige Alternativpolicen erst dann, wenn man, so die Tester wörtlich, „den Kopf unter dem Arm trägt“.
Laut „Öko-Test“ wurden die entsprechenden Tarife der EU-, Grundfähigkeits-, Schwere-Krankheiten-, Multi-Risk-Versicherung für einen 30-jährigen angestellten Tischler mit handwerklicher Ausbildung ermittelt.