Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hält die von SPD und CSU erhobene Forderung, in die Rentenformel einzugreifen und das Rentenniveau wieder auf 50 Prozent oder mehr anzuheben für falsch. Die von Altersarmut gefährdeten Menschen würden hiervon nicht profitieren, so das DIA in einer Stellungnahme.
Würde die Forderung umgesetzt, käme das laut DIA vor allem jenen Rentnern zugute, die durchschnittlich oder sogar überdurchschnittlich verdient haben. Statt einer pauschalen Erhöhung des Rentenniveaus durch die Ausschaltung des Demografiefaktors in der Rentenformel seien zielgerichtete Verbesserungen für jene Gruppen erforderlich, die besonders von Altersarmut gefährdet sind.
Zu geringe Erwerbszeiten führen in die Altersarmut
„Den gut verdienenden Facharbeitern wurde mit der Rente ab 63 ein großzügiges Geschenk bereitet, während die Große Koalition für Erwerbsgeminderte lediglich die Zurechnungszeit um zwei Jahre erhöhte, was nur zu einer minimalen Verbesserung ihrer Lage führt. Dabei ist bekannt, dass Erwerbsminderung wegen der geringen finanziellen Absicherung geradewegs in die Altersarmut führt“, kritisiert DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
Riester-Rente für Solo-Selbstständige zugänglich machen
Auch für die Solo-Selbstständigen ist demnach immer noch keine Lösung gefunden, obwohl sich darüber bereits die vorangegangene CDU/FDP-Regierung gestritten hätte. „Um für die Solo-Selbstständigen Veränderungen zu schaffen, bedarf es keiner großen Rentenreform, dafür müsste nur eine gesetzliche Verpflichtung zur Vorsorge eingeführt werden“, so Morgenstern.
Bei anderen Selbstständigen – etwa Handwerkern und einigen Freiberuflern, bestehe heute schon Versicherungspflicht. Die Absicherung könnte analog der Handwerkerversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung organisiert und an die Gewerbeanmeldung gekoppelt werden, schlägt das DIA vor.
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Damit würde diesen Selbstständigen gleichzeitig die staatliche Förderung im Rahmen der Riester-Rente zugänglich werden. Diese ist bislang an sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gebunden. (jb)
Foto: Shutterstock/DIA