Viele Makler fordern von Versicherern einen Verzicht oder zumindest eine Reduzierung von Gesundheitsfragen. Im Cash.-Interview erklärt LV-1871-Produktvorstand Dr. Klaus Math warum er dies kritisch sieht und sagt, welche Rolle die Preiskalkulation beim Überwinden der Abschlusshürde spielt.
Cash.: Die LV 1871 bietet im Rahmen ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung „Golden BU“ seit Jahresbeginn eine Pflegeabsicherung an. Mit welchen Herausforderungen im Beratungsgespräch müssen ihre Vertriebspartner umgehen, wenn sie das Kombi-Produkt erfolgreich vermitteln wollen?
Math: Wir haben die Risiken Berufsunfähigkeit und Pflege in unseren Vorsorgelösungen einfach und verständlich kombiniert. Das erleichtert den Einstieg zum Thema Pflege und kann für die Beratung ein Vorteil sein. Vermittler können ihre Kunden ganzheitlich beraten und eine Absicherung sowohl bei Berufsunfähigkeit als auch bei Pflegebedürftigkeit anbieten.
Gleichwohl stellen wir fest: Viele Kunden können oder wollen sich nicht vorstellen, dass sie einmal berufsunfähig oder zum Pflegefall werden könnten. Wie wichtig Vorsorge ist, zeigt jedoch die Statistik: Gegenwärtig sind rund 2,34 Millionen Bundesbürger pflegebedürftig. Laut dem Statistischen Bundesamt werden im Jahr 2050 bereits 4,5 Millionen Menschen auf die Hilfe von Pflegediensten und -einrichtungen angewiesen sein.
Viele denken, dass im Ernstfall der Staat für alles aufkommt. Dem ist aber nicht so. Vermittler müssen hier Aufklärungsarbeit leisten und aufzeigen, wie hoch die tatsächliche gesetzliche Leistung ist und wie viel von den Betroffenen selbst getragen werden muss. Um sie dabei zu unterstützen, bietet die LV 1871 ein Whitepaper eines ausgewiesenen Pflegeexperten mit zahlreichen Fakten rund um das Thema Pflege.
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Die BU gilt schon heute als eine vergleichsweise teure Versicherung. Wie sind Sie bei der Preisgestaltung des Pflegepakets vorgegangen, um die Abschlusshürde nicht zu hoch werden zu lassen?
Wir haben eine sehr gute Lösung gefunden, einen preisgünstigen Einstieg für eine Pflegeabsicherung anzubieten. Das Pflegepaket ist ein optionaler Bestandteil unserer Vorsorgelösung. Kunden können sich also je nach verfügbarem Budget für oder gegen einen Einschluss entscheiden. Falls das Budget für eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht reicht, bieten wir zudem mit der Golden IV eine preisgünstigere Alternative an. Mit dieser funktionellen Invaliditätsversicherung lassen sich die finanziellen Folgen von Unfall oder Krankheit absichern – unabhängig vom Beruf.
Mit welchen Kosten müssen Versicherte rechnen?
Nehmen wir einen Maschinenbautechniker: Er ist 30 Jahre alt, verheiratet, hat ein Kind und ist Nichtraucher. Für eine Golden BU mit Pflegepaket in Höhe von 1.500 Euro Berufsunfähigkeits- und Pflegerente im Monat zahlt er bis zum Endalter 65 einen monatlichen Beitrag von knapp 93 Euro. Der Einschluss des Pflegepakets kostet dabei etwa 23 Euro. Ein 20-jähriger Student zahlt für eine Absicherung in Höhe von 1.000 Euro im Monat einen monatlichen Beitrag von knapp 43 Euro, davon entfallen elf Euro auf das Pflegepaket.
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