Für die Mehrheit der Versicherungsmakler (60 Prozent) ist das Geschäft mit der Altersvorsorge durch das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) unattraktiver geworden. Zugleich habe sich die Konzentration auf die Vermittlung biometrischer Produkte „weiter beschleunigt“, sagte Jürgen Riemer, Vorstand der Maklermanagement.ag, auf Basis der diesjährigen LVRG-Umfrage.
Gut zwei Jahre nach Inkrafttreten des LVRG ziehen Makler – wie schon im Vorjahr – eine nüchterne Bilanz über die Gesetzesauswirkungen auf die private Altersvorsorge. Demnach können 82 Prozent der Makler nicht bestätigen, dass das LVRG Altersvorsorgeprodukte für Verbraucher wieder attraktiv gemacht habe. Zu diesem Ergebnis kommt die Online-Befragung „Vermittler-Puls 2016“ durch das Marktforschungsunternehmen YouGov im Auftrag der Vertriebsservice-Gesellschaft Maklermanagement.ag.
Vor allem Einzelmakler erwarten fallende Umsätze in der Altersvorsorge
Darüber hinaus ist für 60 Prozent der Makler das Geschäft mit Altersvorsorgeprodukten seit Inkrafttreten des LVRG am 7. August 2014 unattraktiver geworden. Eine Besserung scheint kurzfristig nicht in Sicht: So gehen ebenso viele Befragte in diesem Jahr von einem abnehmenden Geschäft mit Lebens- und Rentenversicherungen aus. Dabei zeigt sich, dass vor allem allein arbeitende Makler (64 Prozent) mit rückläufigen Umsätzen rechnen.
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„Vertriebsfokus wie im Vorjahr auf biometrische Produkte“
Vor diesem Hintergrund verortet die Maklermanagement.ag den „Vertriebsfokus wie im Vorjahr auf biometrische Produkte“. Der Umfrage zufolge wollen 41 Prozent der Makler Produkte zur Absicherung existenzieller Risiken häufiger anbieten (2015: 38 Prozent). Dazu passt, dass auch auf Seiten der Anbieter „verstärkte Aktivitäten“ im Geschäftsfeld mit biometrischen Produkten zu beobachten seien. Mit Blick auf zukünftige Vertriebsschwerpunkte gaben zudem 90 Prozent der Befragten an, sich auf Sachversicherungsprodukte konzentrieren zu wollen.
Bessere Vertriebschancen für Fondspolicen erwartet
Im Zusammenhang mit der geplanten Absenkung des Rechnungszinses zum Jahresbeginn 2017 erwarten knapp 40 Prozent der Befragten bessere Vertriebschancen für Fondspolicen ohne Garantien und 35 Prozent der Makler für alternative Garantieprodukte (siehe Grafik). „Dem LVRG können einige Vermittler auch positive Effekte abgewinnen“, so die Studienautoren. Demnach gab jeder dritte Befragte an, dass sich für ihn die Angebotsvielfalt bei Fondspolicen und neuen Garantie-Produkten verbessert habe.
Seite zwei: Makler beklagen Verschlechterung bei Vergütung und Stornohaftung
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