Makler-Umfrage: „BU besonders häufig nachgefragt“

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) erfreut sich unter Maklern auch weiterhin einer hohen Beliebtheit. Über die Hintergründe sowie weitere Erkenntnisse aus dem aktuellen „Makler-Absatzbarometer“ sprach Cash. mit Markus Braun, Head of Reports beim Marktforschungsinstitut YouGov.

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Markus Braun, YouGov: „Während der Fokus vermehrt auf den Vertrieb von Sach-/Kompositversicherungen gerichtet ist, werden die immer weniger attraktiv werdenden Leben- und Rentenprodukte vertrieblich zurückgefahren.“

Laut der YouGov-Studie „MaklerAbsatzbarometer“ gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung zum nachgefragtesten biometrischen Versicherungsprodukt. Wie hat sich die BU-Nachfrage in den letzten Jahren entwickelt?

Braun: In den letzten vier Jahren befand sich die Nachfrage der BU aus Maklersicht auf hohem Niveau. Seit Ende 2012 und auch zu Beginn des Jahres 2013 war die Nachfrage besonders hoch: Drei von vier Maklern gaben zu dieser Zeit an, dass die BU im vergangenen Quartal besonders häufig nachgefragt wurde. Danach gab es hier und da kleinere Schwankungen. Seit Anfang 2015 hat sich die Nachfrage aus Maklersicht auf einem relativ hohen Niveau eingependelt. Aktuell geben 63 Prozent der Makler an, dass die BU im letzten Quartal besonders häufig nachgefragt wurde (siehe Grafik, zum Vergrößern anklicken).

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Innerhalb des Produktsegments „Biometrie“ werden BU-Versicherungen am stärksten bei Maklern nachgefragt.

Wie stellt sich derzeit der Markt für biometrische Absicherungsprodukte im Vergleich zum Bereich der Altersvorsorge für die Makler dar?

Bei den Rentenversicherungsprodukten hat sich die Nachfrage bei der Fondsgebundenen Riester-Rente verringert. Auch bei der Riester-Rentenversicherung sinkt die Nachfrage im Vergleich zum Vorquartal. Biometrische Absicherungsprodukte werden im Vergleich deutlich häufiger nachgefragt und werden auch in Zukunft laut der Makler für das Geschäft hoch relevant sein. Insbesondere die BU bietet im Vertrieb viel Potenzial.

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Die aktuelle Erhebung ergab, dass sich der Absatzindex im Privatkundengeschäft im Vergleich zum ersten Quartal 2016 leicht rückläufig entwickelt hat. Was waren die Gründe hierfür?

Der Rückgang im Privatkundengeschäft ist zum einen auf saisonale Schwankungen zurückzuführen und deckt sich mit den Werten aus den zweiten Quartalen der Vorjahre. Der Abstieg von 61 auf 57 Indexpunkte ist in diesem Jahr zwar etwas stärker, befindet sich aber dennoch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Neben den saisonalen Schwankungen spiegelt sich aber auch die aktuelle Kapitalmarktentwicklung in den Ergebnissen des Absatzindex wider. Während der Fokus vermehrt auf den Vertrieb von Sach-/Kompositversicherungen gerichtet ist, werden die immer weniger attraktiv werdenden Leben- und Rentenprodukte vertrieblich zurückgefahren. Hinzu kommt die allgemeine Verunsicherung der Verbraucher bei Riester-Produkten, die durch die zuletzt sehr kritische Medienberichterstattung hervorgerufen wurde.

Interview: Lorenz Klein

Foto: YouGov

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