Neue Klassik 2017: Assekuranz muss „Gürtel enger schnallen“

Wie geht es mit den neuen klassischen Rentenversicherungen ab dem 1. Januar 2017 weiter? Ziel der Lebensversicherer ist es, Altersvorsorgekunden auch weiterhin sichere Produkte mit geringem Risiko anbieten zu können. Dazu wird an zwei Stellschrauben gedreht werden müssen.

Gastbeitrag von Ellen Ludwig, Ascore Das Scoring

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Ellen Ludwig: „Eine Zunahme an Nettotarifen ist denkbar, um die Kosten der Vorsorgeberatung von der eigentlichen Vorsorge zu entkoppeln.“

Die Versicherer werden sich auch 2017 zur Altersvorsorge mit Garantie bekennen. Neben der Reduzierung des Höchstrechnungszinses wird sich aber der Rückgang der Überschüsse der vergangenen Jahre in 2017 fortsetzen.

Garantien werden teurer

Für die Indexpolicen heißt das: Die Garantien werden teurer und für den Kauf von Indexoptionen stehen weniger Überschüsse zur Verfügung. Dies geht zulasten der Caps und Partizipationsquoten und damit der Rendite.

Neue-Klassik-Produkte kommen teilweise bereits mit einem geringeren Rechnungszins als 0,9 Prozent aus, der zu erwartende weitere Rückgang der Überschüsse führt aber auch bei diesen Produkten zu einer Verschlechterung im Aufbau der Altersvorsorge.

Ziel der Lebensversicherer ist es aber, als einzige Branche weiterhin Altersvorsorgekunden sichere Produkte mit geringem Risiko anbieten zu können. Dazu wird an diesen beiden Stellschrauben gedreht werden müssen: Senkung der Garantiehöhe unter Beibehaltung einer garantierten Mindestrente und/oder Reduzierung der eingerechneten Kosten, wobei sowohl Verwaltungs- als auch Vertriebskosten betroffen sein können.

Zunahme von Nettotarifen denkbar

Eine Zunahme an Nettotarifen ist denkbar, um die Kosten der Vorsorgeberatung von der eigentlichen Vorsorge zu entkoppeln. Wer also nicht wie die Briten vollständig auf Garantien verzichten will, muss als Kunde bescheidene Renditeerwartungen in Kauf nehmen.

Für Versicherer und Vertriebe heißt es wohl „Gürtel enger schnallen“.

Ellen Ludwig ist Geschäftsführerin von [ascore] Das Scoring in Hamburg.

Foto: Martina van Kann

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