Der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Christoph Straub, hat mehr Kontrolle und Effizienz in der Patientenversorgung angemahnt. „Wir müssen an den Stellen, wo wir Geld ausgeben, ohne dass medizinischer Nutzen entsteht, ohne dass die Patientinnen und Patienten etwas davon haben, konsequent eingreifen“, sagte Straub der Deutschen Presse-Agentur.
In bestimmten Bereichen gebe es eine eklatante Überversorgung – bei manchen Operationen am Knie etwa oder auch in der invasiven Kardiologie (Herzkathederuntersuchungen), wo es eine immense Zunahme an Untersuchungen gegeben hat.
Auch bei der Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft gebe es noch viele Hausaufgaben zu machen, sagte Straub. „Dabei geht es nicht um Schließungen von Krankenhäusern, sondern um eine Veränderung des Verhältnisses von akut stationärer Versorgung zu ambulanter Versorgung, die in aller Regel viel kostengünstiger ist.“
„Die Gesundheitsversorgung wird nicht billiger und damit werden die Krankenkassenbeiträge nicht sinken“
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) habe in den vergangenen Jahren neue Gesetze verabschiedet, die die Ausgaben steigen lassen werden, sagte Straub. Er fordere von einer künftigen Bundesregierung keine Spargesetze, unterstrich der Barmer-Chef. Notwendig seien aber „Gesetze, die konsequent den Kassen Möglichkeiten geben, das Geld gezielt dahin zu steuern, wo Patientinnen und Patienten einen Nutzen haben“.
Grundsätzlich müsse man sich jedoch im Klaren sein: „Wir haben weiterhin eine ansteigende Lebenserwartung, wir werden älter und wollen bis zum Lebensende medizinisch optimal versorgt werden. Das kostet Geld. Ich glaube, man muss ehrlich sagen, die Gesundheitsversorgung wird nicht billiger und damit werden die Krankenkassenbeiträge nicht sinken.“ (dpa-AFX)
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