Der Druck auf deutsche Großkonzerne durch milliardenschwere Pensionslasten hat im vergangenen Jahr laut einer Studie etwas nachgelassen. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson sanken die Pensionsverpflichtungen der Dax-Unternehmen um 2,4 Prozent auf 364 Milliarden Euro.
Damit entspannte sich die Lage der Unternehmen etwas, die wegen der Niedrigzinsen am Kapitalmarkt immer mehr Geld für künftige Betriebsrenten zurücklegen müssen.
Entlastung muss nicht von Dauer sein
Ob die Entlastung von Dauer ist, ist derzeit allerdings fraglich. Die Niedrigzinsphase werde mit hoher Wahrscheinlichkeit anhalten, sagte Alfred Gohdes, Chefaktuar bei Willis Towers Watson. Je stärker der Zinssatz für die Bewertung der Verpflichtungen sinke, desto mehr müssten Unternehmen, die nach internationaler Rechnungslegung bilanzieren, für ihre Pensionsverbindlichkeiten zurücklegen, ergänzte Thomas Jasper von Willis Towers Watson.
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Ein Anstieg des Rechnungszinses wie im vergangenen Jahr bringe dagegen Entlastung. Der Zins orientiert sich an der Rendite von Unternehmensanleihen mit guter Bewertung. An der Höhe der zugesagten Rentenzahlung ändert sich durch Veränderungen des Rechnungszinses nichts.
Für die Studie wurden Daten von 26 der insgesamt 30 Dax-Konzerne ausgewertet, die bisher Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 vorgelegt haben. Bei den anderen berücksichtigte Willis Towers Watson die Vorjahreswerte.
Quelle: dpa-AFX
Foto: Willis Towers Watson