Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re sucht sein Heil angesichts des Preiskampfs in der Branche verstärkt in der Analyse und Nutzung großer Datenbestände.
„Wer in diesem Bereich nichts unternimmt, für den wird es schwierig, in Zukunft Erfolg zu haben“, sagte Vorstandsmitglied Ludger Arnoldussen am Montag beim Branchentreffen in Baden-Baden. Bei der Etablierung neuer Geschäftsmodelle wolle die Munich Re aber keine hohen Summen in Startup-Unternehmen investieren. Sie setzt vor allem auf Kooperationen mit Firmen aus dem IT-Sektor.
Die unter dem Schlagwort „Big Data“ zusammengefassten Datenfelder nutzt die Munich Re, um bisher unversicherte Risiken einzuschätzen und sie dadurch versichern zu können – etwa im Gesundheitssektor. Andererseits sollen mithilfe von Satelliten, Drohnen oder der Analyse von Online-Nachrichten ermittelte Daten dem Versicherer helfen, frühzeitig von Schadenereignissen zu erfahren – und die drohenden Kosten vorherzusagen.
Preise seit Jahren im Sinkflug
Im klassischen Schaden- und Unfallgeschäft, bei dem Rückversicherer von Erstversicherern und Großkunden große Bündel an Risiken übernehmen, sieht Arnoldussen derzeit kein Potenzial. „Das traditionelle Geschäft bringt zwar immer noch Gewinn, aber es ist nicht die Quelle künftigen Wachstums“. Dies gelte vor allem für Segmente wie die Versicherung gegen Naturkatastrophenschäden. Dort sind die Preise seit mehreren Jahren im Sinkflug. (dpa-AFX)
Foto: Shutterstock