MKK 4.0.: Kampf um Prozesse statt Produkte

Die Assekuranz kämpft darum, die Hoheit über den Kunden selbst zu behalten, den ihr Fintechs zunehmend streitig machen. Seit dem 7. Oktober können sich Versicherer und Makler über die Maklerkommunikation 4.0 (MKK) austauschen. Damit sind neue Chancen und Risiken verbunden.

Durch das Projekt MKK könnten Einsparungen von bis zu 20 Prozent durch den automatisierten Abgleich der Bestandsdaten realisiert werden.
Durch das Projekt MKK könnten Einsparungen von bis zu 20 Prozent durch den automatisierten Abgleich der Bestandsdaten realisiert werden.

Ein Vorstand des Verbandes deutscher Versicherungsmakler (VDVM), der ungenannt bleiben will, brachte es kürzlich auf den Punkt: „Prozesse entscheiden über die Zukunft, das eigentliche Produkt ist Banane“.

„Effizienz und Sicherheit“

Aus Maklersicht geht es in der Zusammenarbeit mit Versicherern „zunächst um die Form der Kommunikation, um Effizienz und Sicherheit“, betonte VDVM-Präsident Dr. Georg Bräuchle, Geschäftsführer der Marsh GmbH, offiziell bei einem Fachgespräch im Herbst in Hamburg.

Sein Vorstandskollege Holger Mardfeldt, im Hauptberuf Partner des Versicherungsmaklers Martens & Prahl Holding, verweist auf neue Lösungen in der digitalen Maklerkommunikation. Das Problem: Einer Vielzahl proprietärer Versicherersysteme steht eine Vielzahl an Verwaltungsprogrammen für Makler (MVP) gegenüber.

Sollen diese Systeme elektronisch miteinander kommunizieren, geschieht dies bislang meist über zeit- und kostenintensive, individuelle Anbindungsprojekte. Noch dominieren „unzählige händische und papierbasierte Prozesse“. Viele Daten zur Antrags- und Vertragsverwaltung werden doppelt erfasst. Hinzu kommen aufwendige interne Prozesse für die Verwaltung der individuellen Versichererzugänge.

Pilotprojekt Maklerkommunikation

2015 hat der Versichererverband GDV das Pilotprojekt MKK (Maklerkommunikation) unter Beteiligung von sieben Versicherern, zwei Herstellern von Maklerverwaltungsprogrammen (MVP) und zwei VDVM-Maklern gestartet.

Inzwischen beteiligen sich doppelt so viele Partner daran. Während das Brancheninstitut für Prozessoptimierung (Bipro) die Normen erarbeitet und liefert, die von immer mehr Versicherern und MVP-Herstellern implementiert werden, stellt der GDV die Authentifizierungskomponente TGIC (Trusted German Insurance Cloud) zur Verfügung.

Seite zwei: Neue Chancen und Risiken

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