Wir sind in der Rentenpolitik an einem gefährlichen Scheideweg. Es geht um zwei grundsätzliche Richtungen: Soll die gesetzliche Rentenversicherung trotz sinkenden Geburtenraten und höherer Lebenserwartung stabilisiert oder die kapitalgedeckte Altersversorgung weiter ausgebaut werden?
Die Weirich-Kolumne
SPD-Chef Sigmar Gabriel und der bayerische CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben für die Bundestagswahl 2017 einen gefährlichen Frühsport entdeckt: Die Rolle rückwärts.
Kampf der Altersarmut
Im Kampf gegen die Altersarmut wollen sie eine große Rentenreform noch in diesem Jahr. Der von schlechten Umfragewerten geplagte Spitzengenosse will eine Anhebung des allgemeinen Rentenniveaus und Eingriffe in die Rentenformel für Senioren.
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Für ihn ist die „Riester-Rente„, die von der Regierung Gerhard Schröder als Anreiz für ergänzende private Vorsorge geschaffen wurde, ebenso gescheitert wie für Seehofer, der in der jetzigen Rentenpolitik auch Angriffsmöglichkeiten für die AfD sieht.
Kanzlerin fürchtet Überbietungswettbewerb
Beide Politiker wollen die Rentenpolitik in das Zentrum des Wahlkampfes für die 2017 stattfindende Bundestagswahl stellen, weshalb das Thema beim Spitzentreffen der Großen Koalition im badischen Rust im Mittelpunkt der Debatte stehen dürfte.
Bundeskanzlerin Angela Merkel will das Thema aus dem Wahlgefecht heraushalten, befürchtet einen Überbietungswettbewerb, der CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag, Volker Kauder, warnt vor einem „irren Rentenwahlkampf“.
Seite zwei: Wo bleiben die Jungen?