Riester-Rente: Eine Bestandsaufnahme

„Renditeberechnungen, bei denen die staatlichen Förderungen nicht berücksichtigt werden, greifen aber zu kurz. Berücksichtigt man diese ‚Förderrendite‘, ist die Riester-Rente für breite Teile der Bevölkerung eine lohnenswerte Altersvorsorge“, betont er. Gerade in der aktuellen Zeit niedriger Zinsen gewinne der Aspekt der staatlichen Förderung an Gewicht.

Wachstum durch Wohn-Riester

Tatsächlich ist der Bestand an Riester-Verträgen in Deutschland zwischen April und Juni sogar um rund 10.000 auf über 16,5 Millionen gestiegen. Allerdings entwickelte sich vor allem die Wohn-Riester-Variante positiv – die Riester-Versicherungen hingegen bleiben das Sorgenkind, wie die Zahlen des Bundesarbeitsministeriums belegen.

Der GDV kommentierte die anhaltend rückläufige Entwicklung jedoch äußerst gelassen: „Die Zahl der Riester-Versicherungsverträge ist im ersten Halbjahr gegenüber dem Jahresende 2015 leicht um 0,4 Prozent gesunken. Dieser geringfügige Rückgang ist im Vergleich zur Bestandsentwicklung bei anderen Riester-Produkten nicht überraschend: Versicherungen sind nicht nur das größte, sondern auch das älteste Riester-Segment. Daher laufen bei den Versicherungen auch früher Riester-Verträge aus und sind Versicherungen auch stärker von Anbieter-Wechseln betroffen als etwa der noch sehr ,junge‘ Bestand der Wohn-Riesterverträge.“

Massive Kritik flaut ab

Auch scheint die in den letzten Jahren massiv zugenommene Kritik an der Riester-Rente wieder abzuflauen – zumindest bei Verbrauchern und Politikern: „Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass die Vorteile dieser Vorsorgeform verstärkt erkannt werden und wieder in den Vordergrund rücken. So plant der Gesetzgeber eine Erhöhung der Grundzulage und unterstreicht damit, dass er auch zukünftig zur Riester-Rente steht“, erklärt Gebhart.

Im Wahlkampf 2017 dürfte die Riester-Rente damit keine große Rolle spielen. In vielen Medien steht sie allerdings weiter unter Beschuss: Erst kürzlich wurde sie im „Spiegel“ als „Fehlschlag mit bescheidener Rendite“ bezeichnet, die weniger die Arbeitnehmer als die Versicherungsvertreter beglückt habe.

Ob sich das mediale „Riester-Bashing“ langfristig auf die Nachfrage der Kunden auswirken wird, bleibt abzuwarten. (kb)

Foto: Alexander von Spreti

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments