Eine Absicherung für Job und Freizeit zu ermöglichen, gehört zu den Kernkompetenzen der Versicherer. Die Menschen vor existenziellen Risiken zu schützen, wird von Marktbeobachtern als ein Besinnen der Branche auf deren Grundtugenden gelobt. Doch die „Biometrie“-Ausrichtung birgt auch Risiken.
Dass die Lebensversicherung ein Image-Problem hat, pfeifen die Spatzen schon lange von den Dächern der gläsernen Assekuranz-Zentralen. Wer dies abstreitet, sollte einen raschen Blick in den morgendlichen News-Fundus von Google werfen. Dort leuchten dem Suchenden diese Schlagzeilen entgegen: „Lebensversicherung: Standmitteilungen haben große Mängel“, „Lebensversicherung widerrufen: Von Rückabwicklung profitieren“, „Lebensversicherung: Garantiezins sinkt weiter“.
Kraftraubendes Anschwimmen gegen den Negativ-Strudel
Gegen diesen Negativ-Strudel anzuschwimmen, wird für Versicherungsmakler- und vermittler in Zukunft eher noch kraftraubender und somit ermüdender werden. Denn EZB-Präsident Mario Draghi unternimmt nichts, um die Fluttore zu schließen – die Geldströme fließen unentwegt weiter und ergießen sich mit verheerenden Folgen in die karg bepflanzten Vorsorgelandschaften der Republik: Mitte Juli entschieden die Währungshüter von der Europäischen Zentralbank, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent zu belassen. Nein, es gab wahrlich Zeiten, in denen es den Versicherungsprofis mehr Spaß gemacht hat, die Bundesbürger zu ihren nach wie vor turmhohen Problemen in der Altersvorsorge zu beraten.
Kaum Bewegung bei Lebens- und Rentenversicherungsprodukten
Wie die aktuelle Umfrage „Makler-Absatzbarometer“ des Marktforschungsinstituts YouGov unter mehr als 200 Versicherungsmaklern in Deutschland zeigt, gehören Lebens- und Rentenversicherungsprodukte derzeit zu den sich am schlechtesten entwickelnden Vorsorgeprodukten. Nur ein Prozent der Befragten stellten in diesem Segment im zweiten Quartal 2016 ein „stark wachsendes“ Vermittlergeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fest. 14 Prozent berichteten immerhin von einer „etwas wachsenden“ Entwicklung. Die Mehrheit der Makler verzeichnete jedoch einen „etwas abnehmenden“ (30 Prozent) oder gar „stark abnehmenden“ (29 Prozent) Geschäftsverlauf.