Überprüft man nun die Beliebtheit von Begriffen wie „check24“ oder „verivox“, also den großen Vergleichsportalen, ergibt sich ein interessantes Bild: Es lässt sich ein eindeutiger Aufmerksamkeits-Peak im November jedes Jahres ausmachen – dies bedeutet, dass die Vergleichsportale in hohem Maße vom Kfz-Wechselmonat proftieren.
Während sich die Nutzer früher mittels Google zum Thema informiert haben, steuern sie heutzutage mehr oder weniger direkt die Vergleichsportale an – indem sie die Namen der ihnen geläufigen Portale bei Google eingeben.
Daraus ergeben sich interessante Einsichten: Gibt ein User den Suchbegriff „kfz-versicherung“ ein, dann schaut er sich die Suchergebnisse genauer an und klickt auf jene, die ihm am passendsten erscheinen. Wählt er allerdings „check24“ dann interessieren ihn die anderen Suchergebnisse nicht, denn er hat ja sein Ziel bereits vor Augen – andere Marktteilnehmer nimmt er nicht mehr wahr.
Kfz-Wechsler wichtig für Vergleichsportale
Zwar dominiert in der Kfz-Versicherung nach wie vor die Ausschließlichkeitsorganisation (AO) – die Mitte Februar 2016 veröffentlichte „Vertriebswege-Survey“ der Unternehmensberatung Willis Towers Watson errmittelte für die AO einen Marktanteil von 45 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr musste sie jedoch einen Verlust von mehr als zwei Prozentpunkten hinnehmen. „Ursache sind vor allem die Internetportale, die sich in punkto Vergleichbarkeit und schnellem Verkauf des standardisierten Produkts Kfz-Versicherung immer weiter durchsetzen“, sagt Studienautor Ulrich Wiesenewsky von Willis Towers Watson.
Zudem ist es bemerkenswert, wie wichtig die Kfz-Wechsler für die Vergleichsportale sind. Sowohl nach den Begriffen „check24“ als auch nach „verivox“ wird im November über die Google Suchmaschine verstärkt gesucht – während die Aufmerksamkeit im Laufe des restlichen Jahres zeitweilig geringer ist.
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Für andere Marktteilnehmer wird eine Positionierung auf dem umkämpften Online-Kfz-Versicherungsmarkt immer schwieriger – denn auch Google bietet in den Vereinigten Staaten seit neun Monaten sein Vergleichsportal Google Compare an. Zwar läuft dieser Service des Tech-Konzerns noch nicht so rund wie geplant – nichtsdestotrotz arbeitet Google mit Hochdruck daran, den Rückstand zu seinen Wettbewerbern aufzuholen. (nl, lk)
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