Die deutschen Versicherer kämpfen derzeit an vielen Fronten. Vor allem die Lebensversicherung muss Federn lassen – doch was neue Produktstrategien betrifft, knirscht es in der Assekuranz. Der Trend bei neuen Angeboten ist laut VDVM noch unscharf.
Die Aufsichtsbehörden sehen die Finanzkraft der Anbieter seit der Einführung von Solvency II zunehmend skeptisch.
Der Einbruch im Geschäft mit Produkten gegen Einmalbeitrag führte im ersten Halbjahr 2016 zu einem deutlichen Umsatzrückgang. Die klassische Kapitallebensversicherung spielt im Neugeschäft nur noch eine unbedeutende Rolle.
Beworbene Alternativen sind teuer
Derzeit beworbene Alternativen, fondsbasierte Policen und Produkte mit veränderten Garantiekonzepten, sind schwer vergleichbar und zu teuer, schreibt der Branchendienst Versicherungsmonitor.de.
Wie ernst die Lage ist, bestätigten Mitte September die im VDVM organisierten großen Versicherungsmakler. Das Risikoergebnis großer Anbieter sei inzwischen höher als die Erträge aus Kapitalanlagen, etwa bei Ergo und Alte Leipziger.
„Man kann keine private Altersvorsorge mehr empfehlen, auch nicht auf Fondsbasis. Und auch keine Sofortrenten“, erklärte VDVM-Vorstand Oliver Fellmann, zugleich Leiter des VDVM Arbeitskreises Lebensversicherung. Für Sicherheitsbedürftige gebe es derzeit keine sinnvollen Produkte.
Fellmann zufolge, im Hauptberuf Partner der M.A.R.K. Versicherungsmakler GmbH in München, müsse die Branche händeringend nach neuen Massenprodukten suchen.
Neue Lösungen erwünscht
„Schon heute gestaltet sich der Bruttobeitragserhalt zum Ende der Ansparphase bei Laufzeiten von weniger als 25 Jahren schwierig“, betonte Fellmann mit Blick auf das dramatisch verschlechterte Preis-Leistungs-Verhältnis klassischer Rentenversicherungen.
Seite zwei: Ausweg aus der Produktflaute