Assekuranz: Auf der Suche nach neuen Produkten

Beispiel endfällige Garantien: Solche Tarife signalisieren vergleichsweise hohe Leistungen. Doch die gibt es nur zum vereinbarten Termin. „Das bedeutet für Verbraucher, auf Flexibilität verzichten zu müssen. Bei Maklern kann die Intransparenz erhebliche Beratungsrisiken bergen“, folgert Fellmann.

„Ruhigen Gewissens kann man jetzt als Makler nur noch acht Gesellschaften empfehlen – einschließlich biometrischer Produkte“, sprach Fellmann Klartext. Welche Anbieter er damit meint, ließ er aus taktischen Gründen offen.

Klassische Lebensversicherung bleibt relevant

Bleibt die Frage, ob die klassische Lebensversicherung überhaupt noch eine Zukunft hat. „Ja, in jeden Fall“, betont Eric Bussert, Vertriebsvorstand der Hanse Merkur. Nach seiner Einschätzung wird dieses Produktsegment auch in Zukunft noch eine Rolle spielen.

„Die Deutschen lieben Garantien und sichere Anlageformen. Nachfrage danach wird es immer geben. Es stimmt, dass 0,9 Prozent gegenüber früheren Sätzen auf den ersten Blick mager erscheinen. Dazu kommt aber noch die Überschussbeteiligung, und im Vergleich mit dem aktuellen Marktzins sieht das Ganze schon wieder anders aus. In Zeiten niedriger Zinsen und niedriger Inflation kann sich das Ergebnis für den Kunden durchaus sehen lassen, denn früher ging ein nicht unerheblicher Teil der besseren Verzinsung der Kundengelder durch eine höhere Inflationsrate verloren“, sagt er.

Der Vorsorgemarkt der Zukunft müsse Antworten auf die demografische Entwicklung finden. Dazu zähle grundsätzlich auch die Lebensversicherung. „Darüber hinaus muss die Branche auf die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank reagieren und neue Produkte mit alternativen Garantieformen entwickeln“, fordert auch Bussert.

Autor Detlef Pohl ist freier Journalist und Versicherungsexperte in Berlin.

Foto: Hanse Merkur / Shutterstock

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