„Chancenorientiertere Rentenversicherungen sollten für Best Ager ein Ablaufmanagement vorsehen, damit sie trotz Börsencrash kurz vor dem Ruhestand ruhig schlafen“, sagte Dr. Matthias Wald, Leiter Vertrieb und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland, im Cash.-Interview.
Cash.: Gibt es ein Lebensalter, ab dem es Ihrer Ansicht nach zu spät ist, sich noch mit dem Thema Ruhestandsplanung zu beschäftigen?
Wald: Selbst wenn man kurz vor der Rente steht oder sich bereits im Rentenbezug befindet, kann durch eine Einmalanlage in eine sofort beginnende Rentenversicherung der monatliche Geldeingang spürbar erhöht werden – und das garantiert für ein Leben lang. Allerdings ist der dafür notwendige finanzielle Aufwand deutlich höher als für einen jungen Menschen, der für das Alter vorsorgt.
Sind Best Ager Ihrer Erfahrung nach konservativ und sicherheitsgetrieben oder eher risikofreudig?
Im Hinblick auf Finanzanlagen sind Best Ager oftmals konservativer eingestellt als jüngere Zielgruppen. Es gilt, je nach Risikoneigung des Kunden und je nach Laufzeit des Vertrages, die passgenaue Lösung in Einklang mit Wünschen und Zielen des Kunden zu finden.
Welche Bedeutung haben Garantien für diese Zielgruppe?
Best Ager befinden sich in einem Zwiespalt: Einerseits fallen bei kurzen Laufzeiten die meist sehr chancenorientierten Produktvarianten heraus, weil Best Ager kein allzu großes Risiko eingehen möchten oder können. Andererseits wird aufgrund der kurzen Laufzeit Rendite benötigt. Moderne Hybridlösungen, die flexibel wählbare Garantiekomponenten mit der Nutzung von Kapitalmarktchancen verbinden, bieten einen Ausweg. Chancenorientiertere Rentenversicherungen sollten für Kunden ab Mitte 50 auf alle Fälle ein Ablaufmanagement vorsehen, damit man auch bei einem etwaigen Börsencrash kurz vor dem Ruhestand weiterhin ruhig schlafen kann.
Interview: Kim Brodtmann
Foto: Swiss Life
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