Angesichts des angekündigten Brexits will die Londoner Versicherungsbörse Lloyd’s ein neues Standbein in Brüssel aufbauen. Die neue europäische Versicherungsgesellschaft soll ihr Geschäft mit der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2019 aufnehmen.
Die Londoner Versicherungsbörse Lloyd’s will sich angesichts des angekündigten Brexits ein neues Standbein in Brüssel aufbauen. Die neue europäische Versicherungsgesellschaft solle ihr Geschäft mit der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2019 aufnehmen, kündigte Lloyd’s-Chefin Inga Beale an.
Lloyd’s fürchtet um seine Geschäfte innerhalb der EU
„Es ist wichtig, dass wir dem Markt und den Kunden eine effiziente Lösung bieten, damit das Geschäft ohne Unterbrechung weiterlaufen kann, wenn Großbritannien die EU verlässt, so Beale. Ohne ein Standbein innerhalb der Europäischen Union müsste Lloyd’s fürchten, nach dem Brexit keine Geschäfte innerhalb der EU mehr zeichnen zu dürfen.
Die britische Regierung hatte am Vortag offiziell bei der EU den Austritt aus der Gemeinschaft beantragt. Auch in London angesiedelte Banken zwingt der Brexit zur Suche nach neuen Domizilen.
JPMorgan erwägt eine Verlagerung von Arbeitsplätzen
So erwägt auch die US-Investmentbank JPMorgan eine Verlagerung von Arbeitsplätzen und verhandelt derzeit nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg über den Kauf eines Bürogebäudes in Dublin. In das Gebäude könnten mehr als 1000 JPMorgan-Mitarbeiter einziehen, hieß unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Die Investmentbank teilte in einer Stellungnahme mit, dass bislang noch keine abschließende Entscheidung gefallen sei und noch zahlreiche andere Optionen auf dem Tisch lägen. Laut Bloomberg bereitet die Führungsspitze die Belegschaft aber bereits auf einen möglichen Umzug vor. Es müssten zwangsläufig Mitarbeiter auf eine Übersiedlung aus London angesprochen werden, zitierte die Nachrichtenagentur aus einer internen Notiz an die Belegschaft. (dpa-AFX)
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