„BU-Beratung durch Makler als bester Weg zur passenden Lösung“

„Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein hoch erklärungsbedürftiges Produkt“, sagt Michael Stille, Vorstandsvorsitzender der Dialog Lebensversicherung. Im Interview mit Cash. sprach er über die Bezahlbarkeit von BU-Policen und „best advice“ vom Versicherungsmakler.

Michael Stille, Vorstandsvorsitzender der Dialog
Michael Stille, Vorstandsvorsitzender der Dialog: „Wir hatten in Deutschland in den vergangenen Jahren einen ausgeprägten Bedingungswettbewerb.“

Cash.: Stimmt die Einschätzung von Marktbeobachtern, dass viele Versicherer im BU-Neugeschäft mittlerweile mit Beitragsnachlässen oder vereinfachten Risikoprüfungen erkaufen müssen?

Stille: Dies mag in einigen Fällen stimmen, generell bitte ich aber um Verständnis, dass ich keine Wertung des Verhaltens von Mitbewerbern abgeben möchte. Für die Dialog kann ich Folgendes feststellen: Wir sind ein reiner Maklerversicherer und bieten unseren Vertriebspartnern unsere Produkte zu Konditionen an, die für jedermann Gültigkeit haben. Das Problem der Bezahlbarkeit regeln wir durch unser flexibles Tarifangebot und nicht durch Hinterzimmergeschäfte. In der Risikoprüfung sind wir sehr sorgfältig. Dies bringt für alle Vertragspartner den Vorteil klarer Verhältnisse und vermeidet Auseinandersetzungen im Leistungsfall. Für die Vorprüfung halten wir allerdings den Einsatz einer geeigneten Software wie etwa Riva für sinnvoll.

Experten kritisieren, hinter mancher Tarif-Klausel stecke eher ein Marketing-Gimmick als ein echter Kundenvorteil. Ist dieser Vorwurf berechtigt?

In Einzelfällen mag dies zutreffen, hin und wieder ist auch die Begrifflichkeit etwas marktschreierisch. Aufs Ganze gesehen möchte ich den Kritikern aber nicht recht geben. Wir hatten in Deutschland in den vergangenen Jahren einen ausgeprägten Bedingungswettbewerb, der dazu geführt hat, dass die Bedingungen immer ähnlicher wurden, weil sich Marktnotwendigkeiten durchgesetzt haben. Wer spricht heute noch von der abstrakten Verweisung?
Dennoch gibt es nach wie vor Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern, die zu einem wesentlichen Teil auf Flexibilität und individueller Anpassbarkeit der Tarife beruhen.

Die Beantragung einer BU-Police gilt als kompliziert, was Kunden häufig abschreckt. Wie gehen Sie mit dieser Problematik um?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein hoch erklärungsbedürftiges Produkt. Aus diesem Grunde halten wir die Beratung durch den Makler als ausgewiesenen Fachmann für den besten Weg, um zu der individuell passenden, bestmöglichen Lösung zu kommen. Der Makler ist nur seinem Wissen und Gewissen verpflichtet und muss auf dieser Grundlage „best advice“ geben. Zusätzlich steht er mit seiner Empfehlung in der Haftung.

Interview: Kim Brodtmann

Foto: Dialog


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