BU neu denken: Zwischen Dread-Disease und Disruption

Allerdings lastet den Alternativen der Ruf an, dass sie lediglich ein „Notnagel“ sind, um auch Kunden versorgen zu können, für die eine klassische BU aus finanziellen Gründen nicht infrage kommt – oder die aufgrund von Vorerkrankungen vom Versicherer abgelehnt wurden.

Nutzen nicht unumstritten

Und auch ihr Nutzen ist nicht unumstritten. „Ihr Marktanteil ist durchweg noch bescheiden. Bis auf die Erwerbsunfähigkeitsversicherung handelt es sich bei den Alternativen um Ausschnittsdeckungen, die preislich verlockend sind, den Kunden aber nicht die notwendige Sicherheit bringen“, äußert Michael Stille, Vorstandschef der Dialog Lebensversicherung, Vorbehalte.

Fiknet Veseli, Abteilungsleiterin Produktmanagement private Altersvorsorge und Biometrie bei der Ergo, weist zudem darauf hin, dass bei Angeboten wie einer Grundfähigkeitsversicherung oder einer Versicherung mit Multi-Risk-Ansatz ein Ausfall aufgrund psychischer Leiden nicht versichert ist. „Und diese sind heutzutage eine der Hauptursachen für Berufsunfähigkeit.“

Canada-Life-Direktor Rapp hält es für wichtig, eine passgenaue Lösung für jeden Kunden zu finden. „Jedem eine BU überzustülpen, bloß weil sie als Königsweg der Arbeitskraftabsicherung gilt, ist weder realitätsnah, noch löst es das Problem der viel zu geringen Penetration an Arbeitskraftabsicherung in der deutschen Bevölkerung“, sagt er.

Er erwartet, dass sich der Markt weiter an den Kundenbedürfnissen orientieren wird – und dass künftig noch mehr Alternativen zur BU angeboten werden.

Seite drei: BU neu denken

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