„Bürgerversicherung ist ein schönes Wort für Entmündigung“

Vorausgesetzt, die Bürgerversicherung kommt nicht: Ist die Konzentration auf bestimmte berufliche Zielgruppen und individuelle Lösungen für Kunden ein erfolgsversprechender Weg für die Zukunft der PKV?

Botermann: Versicherungen sind in ihrem Geschäftsmodell Solidarsysteme, die einen Ausgleich von hohen und niedrigen Risiken darstellen. Daher ist die Strategie, möglichst kleinteilige Lösungen anzubieten, in den letzten Jahren nicht erfolgreich gewesen.

Unser Angebot richtet sich auch an den Bedürfnissen unserer Vermittler aus, die sich zum Teil auf bestimmte Zielgruppen spezialisiert haben. Diese Zielgruppen umfassen jedoch eine jeweils größere Anzahl von Versicherten.

Zusätzlich haben wir im Bereich der betrieblichen Krankenversicherung Lösungen geschaffen, die auch kleinere Gruppen im Rahmen von Zusatzleistungen bestens absichern.

Durch die sogenannte „nachholende Anpassung“ in der PKV kann nach mehreren Jahren Beitragsstabilität plötzlich ein abrupter Anstieg erfolgen. Die Branche hat deshalb Vorschläge gemacht, wie sich die Entwicklung verstetigen lässt. Darauf hat die Politik bisher aber nicht reagiert. Wie bewerten Sie das?

Botermann: Die langjährige Betrachtung der Beitragssteigerungen zeigt, dass die Beiträge in der gesetzlichen wie in der privaten Krankenversicherung gleichermaßen ansteigen. Aber aus verschiedenen Gründen ist die Wahrnehmung deutlich unterschiedlich – zulasten der privaten Krankenversicherung.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn der Gesetzgeber zu einer Verstetigung der Beitragsanpassungen beitragen würde – und auch die Verbraucherschützer unterstützen entsprechende Vorhaben, die vom PKV-Verband initiiert werden. Hierdurch werden Beitragssprünge nach einigen Jahren der Beitragsstabilität vermieden.

Lesen Sie das vollständige Interview in der aktuellen Cash.-Ausgabe 9/2017.

Interview: Kim Brodtmann

Foto: Alte Leipziger

 

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