Ergo-Vertriebsvorstand Christ: Top 3 Herausforderungen der Assekuranz

Im zweiten Teil (erster Teil hier) des Interviews mit Cash. sprach der Vorstandsvorsitzende der Ergo Beratung und Vertrieb AG, Harald Christ, über die Gefahr von Internet-Riesen im Versicherungsmarkt und seine Top 3 Herausforderungen für die Assekuranz.

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Harald Christ: „Die Ausschließlichkeitsorganisation ist und bleibt also der Schwerpunkt unserer Vertriebsaktivitäten, ebenso wie der Maklervertrieb.“

Cash.: Fürchten Sie den Eintritt von Google, Amazon oder vergleichbaren Internet-Riesen in den Versicherungsmarkt?

Christ: Wir sehen in der Digitalisierung einen Eckpfeiler der Konzernstrategie. In diesem Zusammenhang beobachten wir die Entwicklungen auf dem Markt. Einen möglichen Markteintritt von branchenfremden Anbietern sehe ich entspannt. Derzeit werden Insurtechs sehr gehypt, doch der Schwerpunkt des Versicherungsgeschäfts ist durch sie nicht betroffen. Denn versichern bedeutet langfristig mehr als Insurtechs derzeit anbieten: Es geht darum, ein etabliertes und stabiles Versicherungsunternehmen zu sein – mit entsprechender Expertise in Produktentwicklung, Underwriting, Schadenbearbeitung und vielem mehr. Und für mich steht fest: Auch wenn sich viele Kunden via Internet informieren, werden sie ihre Versicherungen – gerade bei beratungsintensiven Produkten wie der Altersvorsorge – nach wie vor bei einem Berater abschießen. Die Ausschließlichkeitsorganisation ist und bleibt also der Schwerpunkt unserer Vertriebsaktivitäten, ebenso wie der Maklervertrieb. Und für Kunden, die keine Beratung wünschen, steht unser neuer Pure Digital Player „Nexible“ bereits in den Startlöchern.

Vorsorge ist im Hinblick auf die Bundestagswahl auch wieder verstärkt ein Thema der Politik geworden. Wie groß ist die Verunsicherung unter Verbrauchern aus Ihrer Sicht?

Die aktuelle politische Diskussion um Altersvorsorge zeigt, wie wichtig das Thema ist und bleibt. Ich begrüße eine sachliche Diskussion der Optionen und politischen Rahmenbedingungen. Das Thema geht jeden an – für Altersvorsorge gibt es steigenden Bedarf. Die staatliche Rente wird in der Regel nicht ausreichen. Daher ist es unerlässlich, zusätzlich privat und betrieblich vorzusorgen. Für die dritte Säule der Altersvorsorge sind verschiedene Vorsorgeprodukte im Markt: Von der klassischen Lebensversicherung über innovative Renten- und Lebensversicherungsprodukte bis hin zu bAV-Produkten sowie Riester– und Rürup-Renten. Bei der diskutierten Herabsetzung der Rentensätze wird ein noch stärkeres Augenmerk auf der Privatvorsorge liegen. Durch die Niedrigzinsphase entstehen bei vielen Menschen Vorsorgelücken, die zum Zeitpunkt, als sie ihre Vorsorge organisiert haben, noch nicht existierten. Das ist ein großer Markt, den wir mit modernen Produkten bedienen werden.

Seite zwei: Top 3 Herausforderungen der Branche

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