Ergo bündelt Online-Aktivitäten in Nürnberg

Der Versicherer Ergo hat die bundesweiten Online-Aktivitäten bei seiner Tochter Ergo Direkt in Nürnberg gebündelt. Der Standort wurde zum „Kompetenzzentrum Online“ ausgebaut. Künftig soll es auch Einschnitte im Vertrieb geben.

Der Umbau bei Ergo Direkt ist Teil der Neuausrichtung des Düsseldorfer Ergo-Konzerns.
Der Umbau bei Ergo Direkt ist Teil der Neuausrichtung des Düsseldorfer Ergo-Konzerns.

Der Versicherungskonzern Ergo bündelt bei seiner Tochter Ergo Direkt in Nürnberg seinen bundesweiten Online-Aktivitäten. Der Standort mit rund 1.700 Mitarbeitern wurde zu einem Kompetenzzentrum Online umgebaut, teilte ein Ergo-Sprecher am Donnerstag mit.

Einschnitte im Vertrieb

Verbunden mit dem Umbau seien allerdings Einschnitte im Vertrieb: Der bisher bei Ergo Direkt angesiedelte Verkauf von Lebens- und Unfallversicherungen entfalle fortan. Unter dem Strich sind damit 50 Stellen betroffen, erläuterte ein Ergo-Sprecher. Zuvor hatte „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.

Der Ergo-Konzern reagiere damit auf die zunehmende Aufweichung der Grenzen zwischen traditionell und online vermittelten Versicherungen, erläuterte der Sprecher. „Die Entwicklung geht zum hybriden Kunden, der sich heute im Netz und morgen telefonisch informiert, und auch mal bei einem Versicherungsvertreter Rat sucht.“ Hinzukomme, dass viele Verbraucher Ergo und Ergo Direkt oft als ein und denselben Anbieter wahrnähmen.

Bündelung der Online-Kunden-Betreuung

Die Mitarbeiter im Online-Kompetenzzentrum als einem von drei neu aufgebauten Ergo-Direkt-Fachbereichen sollen künftig bundesweit alle Online-Kunden betreuen – ganz gleich, ob sie einen Vertrag mit Ergo oder Ergo Direkt haben. Befürchtungen, dies könnte zum weiteren Abbau von Arbeitsplätzen in Nürnberg führen, widersprach der Sprecher: „In Nürnberg haben wir künftig extrem zukunftsfähige Arbeitsplätze.“

Der Umbau bei Ergo Direkt ist Teil der Neuausrichtung des Düsseldorfer Ergo-Konzerns. Die Tochter von Munich Re soll bis zum Jahr 2020 für die digitale Zukunft fit gemacht werden. So soll unter anderem der Vertrieb mit Zusammenlegungen und dem Rückzug aus 18 dezentralen Standorten deutlich gestrafft werden. Gestrichen werden sollen 1.800 Stellen; der Personalabbau soll aber sozialverträglich gestaltet werden. Die 50 Jobs in Nürnberg seien darin nicht enthalten. (dpa-AFX)

Foto: Ergo

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