Gewinnrückgang der Munich Re gebremst – Gewinnsprung der Hannover Rück

Geringe Katastrophenschäden haben beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re im zweiten Quartal den erwarteten Gewinnrückgang abgemildert. Dem Konkurrenten Hannover Rück hat das Ausbleiben schwerer Katastrophen sogar einen Gewinnsprung beschert.

Nachdem die Großschäden schon im ersten Quartal geringer ausgefallen waren als erwartet, seien die Monate April bis Juni für die Hannover Rück "gänzlich großschadenfrei" geblieben.
Die Großschäden sind zuletzt geringer ausgefallen als erwartet.

Trotz des anhaltenden Preiskampfs in der Branche erwartet Hannover-Rück-Vorstandschef Ulrich Wallin für 2017 weiterhin einen Überschuss von mehr als einer Milliarde Euro, wie er bei der Vorlage des Zwischenberichts am Donnerstag in Hannover sagte. Nachdem die Großschäden schon im ersten Quartal geringer ausgefallen waren als erwartet, seien die Monate April bis Juni für die Hannover Rück „gänzlich großschadenfrei“ geblieben.

Unter dem Strich verdiente der Rivale des Weltmarktführers Munich Re im zweiten Quartal 287 Millionen Euro – ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten erwartet. Neben den ausbleibenden Großschäden trieben leicht gestiegene Gewinne aus Kapitalanlagen das Ergebnis nach oben. Angesichts des seit Jahren grassierenden Preiskampfs im Geschäft mit Erstversicherern wie Allianz und Axa bleibt die Marktsituation laut Wallin jedoch herausfordernd. Dies habe sich auch bei den Vertragserneuerungsrunden zum Juni und Juli gezeigt.

Munich Re auf einem „sehr guten Weg“

Bei Munich Re stand unter dem Strich mit 729 Millionen Euro ein Viertel weniger Gewinn als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Das ist deutlich mehr als von Analysten erwartet. 2016 hatte der Verkauf hochverzinster Anleihen das Ergebnis kräftig nach oben getrieben. Der neue Vorstandschef Joachim Wenning sieht den Rückversicherer damit „auf einem sehr guten Weg“, in diesem Jahr wie geplant einen Gewinn von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro zu erreichen.

Das liegt auch an der Sanierung der Erstversicherungstochter Ergo. Sie soll 2017 statt 150 bis 200 Millionen nun 200 bis 250 Millionen Euro Gewinn einfahren. Im zweiten Quartal fuhr Ergo dank einer Steuergutschrift einen Gewinn von 104 Millionen Euro ein. Ein Jahr zuvor hatte sie wegen der Kosten für das Sanierungsprogramm 17 Millionen Euro Verlust geschrieben. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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