Ein Paradigmenwechsel, den die deutschen Kunden aber noch nicht wie erhofft mitmachen, weil es hierzulande anders als in anderen Ländern immer noch Vorurteile gegenüber Anlagen an Kapitalmärkten gibt.
„Eigentlich seltsam“, findet Markus Drews, Hauptbevollmächtigter Canada Life Deutschland. „Wir lieben die Produkte von Apple, BMW, Nestlé, Adidas und vielen anderen erfolgreichen Unternehmen, aber in deren Firmen zu investieren, davor scheuen wir uns noch. Dabei bieten gerade fondsgebundene Versicherungen sehr professionelle und komfortable Möglichkeiten zum Vermögensaufbau.“
Hybridprodukte auf dem Vormarsch
Noch mehr als die Produkte von Apple & Co. lieben die Deutschen aber Garantien und wollen nur ungern auf sie verzichten. Darauf haben die Versicherer reagiert und setzen nun immer häufiger auf sogenannte Hybridprodukte, die eine Beitragsgarantie mit einer Fondsbindung kombinieren. Sie stellen damit ein Bindeglied zwischen klassischer und fondsgebundener Produktwelt dar.
„Viele Versicherer bieten klassische Versicherungen mit alternativen Garantien an oder nutzen die Klassik als Baustein zur Garantieerzeugung in chancenreicheren Garantieprodukten wie Hybridprodukten oder Indexpolicen“, hat Prof. Dr. Jochen Ruß beobachtet, Geschäftsführer des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften. Produktstrategien, die komplett ohne klassische Bausteine auskommen, seien hingegen die absolute Ausnahme.
Laut Ruß war es aber noch nie so wichtig wie heute, sich auf diejenige Garantie zu beschränken, die der jeweilige Kunde unbedingt benötigt. Dies gelte sowohl für die Höhe als auch für die Form.
„Eine jederzeitige Kapitalgarantie ist in der langfristigen Altersvorsorge selten bedarfsgerecht und somit eine unnötige Renditebremse“, sagt er. Eine endfällige Kapitalgarantie und die Garantie eines lebenslangen Einkommens seien oft bedarfsgerechter. (kb)
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