Der Markt für Kfz-Versicherungen könnte bis 2050 um 70 Prozent schrumpfen. Dies geht auf eine aktuelle Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG zurück. Diese hat drei Haupttreiber für die Transformation ausgemacht.
Autonome Fahrzeugtechnik, ein Anstieg der On-Demand-Mobilitätsangebote und die Verlagerung der Haftung hin zu den Autoherstellern wird den Versicherungsmarkt für Kfz-Policen in den Vereinigten Staaten laut KPMG bis 2050 um über 70 Prozent schrumpfen lassen. Zudem zeigt die Analyse einen steigenden Bedarf nach neuartigen Kfz-Versicherungen.
Kfz-Versicherer bedroht
Traditionelle Kfz-Versicherer seien durch die Einführung autonomer Fahrzeuge stark bedroht, da nun auch Autobauer auf den Markt zur Deckung von Fahrrisiken drängten.
KPMG hat dabei die folgenden drei großen Veränderungstreiber ausgemacht:
• Autonome Technologien machen Autos immer sicherer. Dies könnte zu einem Rückgang der Verkehrsunfälle um 90 Prozent bis 2050 führen.
• Das Fahrrisiko und die Unfallhaftung wird sich mehr und mehr auf die Autofabrikanten verlagern, die den Autofahrern künftig auch Absicherungskonzepte anbieten. Dies geht auf Kosten der Marktanteile traditioneller Anbieter.
• Durch die steigende Nachfrage an Mobility-on-Demand-Angeboten wie Car-Sharing sinkt der Bedarf an individueller Absicherung und verlagert sich hin zu gewerblichen Versicherungskonzepten für Flotten.
Transformation früher als erwartet
„Versicherer müssen fundamentale strategische Schritte früher als erwartet angehen, um sicher durch die turbulente Transformation des Kfz-Versicherungsmarkts zu navigieren“, warnt Jerry Albright, Leiter der Sparten Versicherungsmathematik und Risiken bei KPMG.
Die aktuelle KPMG-Studie bezieht sich zwar auf den Versicherungsmarkt der Vereinigten Staaten – allerdings unterliegt der deutsche Markt für Kfz-Policen vergleichbaren Rahmenbedingungen. (nl)
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