PKV-Vertrieb: Makler legen zu

Der Studie zufolge ist die Erwartung der Unternehmen an die klassischen Vertriebswege im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Alle Survey-Teilnehmer erwarten demnach jedoch weiteres Wachstumspotenzial für Direktvertrieb und Internetportale – sowohl für den Gesamtmarkt als auch für das eigene Unternehmen.

„Wir gehen davon aus, dass nun alle Marktteilnehmer in diesen beiden Vertriebskanälen aktiv werden oder geworden sind“, sagt Stefan Bause, Leiter Krankenversicherung bei Willis Towers Watson. „Insbesondere das Zusatzversicherungsgeschäft über eigene Kanäle oder Vergleichsportale hat Potenzial.“

Wie in den Sparten Leben und Schaden/Unfall entwickele sich das Online-Geschäft jedoch langsamer als vom Markt erwartet. „Positiv betrachtet bleibt den Gesellschaften also mehr Zeit, die digitale Transformation im Vertrieb umzusetzen“, so Bause.

Zusatzversicherung: Viel Potenzial für das Online-Geschäft

Trotz des stockenden Aufwärtstrends der AO in der PKV 2016 erwartet Willis Towers Watson in den nächsten drei Jahren eine Stärkung dieses Vertriebsweges im gesamten Krankenversicherungsgeschäft.

„Wir sehen keine Anzeichen, dass sich die starke Position der AO bei der Vollkostenversicherung mittelfristig verändert“, so Bause. Bei der Zusatzversicherung liege das größte Potenzial indes im Direkt- und Internetvertrieb.

„Trotz Stagnation erwarten wir für diese Vertriebswege mittelfristig einen zweistelligen Marktanteil“, sagt Bause. „Die PKV wird sich in den kommenden Jahren digitalisieren und dadurch einen besseren und regelmäßigeren Zugang zu ihren Kunden haben. Darin liegt viel Potenzial für das Online-Geschäft mit bestehenden und neuen Kundengruppen.“

Nach Ansicht der Studienautoren wird die politische Diskussion um Bürgerversicherung, mehr Durchlässigkeit im dualen Gesundheitssystem und die Mitnahme von Alterungsrückstellungen weitreichende Auswirkungen auf den PKV-Vertrieb haben.

„Diese politische Debatte wird den Verkauf von privaten Krankenversicherungen schwieriger machen“, erwartet Klüttgens. „Auch Direkt- und Internetvertrieb könnten vorübergehend leiden, da hierbei ein überzeugendes Gespräch mit einem Vermittler ja ausbleibt.“ (jb)

Foto: Shutterstock

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