Die Mehrheit der Deutschen ist grundsätzlich bereit, eine elektronische Gesundheitsakte anzulegen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Splendid Research.
Mit der elektronischen Gesundheitsakte können Patienten und Ärzte in Zukunft alle Informationen zum Gesundheitszustand einer Person bündeln. Laut Umfrage sind 56 Prozent der Bundesbürger an einer Nutzung interessiert, nur zehn Prozent schließen die Zusammenführung ihrer Gesundheitsdaten in elektronischer Form aus. Das verbleibende Drittel ist unentschlossen und muss Vor- und Nachteile erst noch abwägen.
Ganz oben in der Gunst der Deutschen stehen jene Funktionen, die den Nutzern eine Zeit- und Aufwandsersparnis versprechen. Am stärksten werden dabei die Notfalldatenfunktion und der elektronische Impfpass nachgefragt. Gleichzeitig erwarten 60 Prozent der Deutschen eine automatisierte Übertragung der Gesundheits- und Behandlungsdaten sowie die flächendeckende Einbindung von Ärzten, Krankenkassen und Apotheken.
Angst vor Missbrauch
Unabhängig vom persönlichen Nutzungsinteresse attestiert die Mehrheit der Deutschen der elektronischen Gesundheitsakte einen positiven Einfluss auf Behandlungsverlauf und Gesundheitsverhalten. Die Bevölkerung hat allerdings auch Sorgen und Befürchtungen in Bezug auf die elektronische Gesundheitsakte: Sechs von zehn Deutsche sehen sowohl die Gefahr des gläsernen Bürgers als auch das Potenzial des Missbrauchs durch Kriminelle.
Auch die informationelle Selbstbestimmung wird im Rahmen der Nutzung als überaus wichtig erachtet: Acht von zehn Personen geben an, zu jeder Zeit die Kontrolle über den Inhalt der gespeicherten Daten besitzen zu wollen. An der Umfrage haben 1.023 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online teilgenommen. (kb)
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