PSG II: „Einige MDKen müssen mehr Tempo machen“

Die zum Jahresbeginn angelaufene Umstellung auf ein neues Begutachtungssystem für Pflegebedürftige ist nach Ansicht des Pflegebevollmächtigten Karl-Josef Laumann (CDU) bisher weitgehend reibungslos verlaufen.

Die drei Pflegestufen, die bis Ende vergangenen Jahres galten, wurden in fünf Pflegegrade übergeleitet.
Die drei Pflegestufen, die bis Ende vergangenen Jahres galten, wurden in fünf Pflegegrade übergeleitet.

Laumann sagte der Deutschen Presse-Agentur, in vielen Gesprächen mit Verbänden, Einrichtungen vor Ort oder Pflegebedürftigen selbst habe er den Eindruck gewonnen, dass die Umsetzung im Großen und Ganzen ziemlich gut funktioniere. „Ganz wichtig war und ist, dass alle Pflegebedürftigen, die zuvor schon Leistungen der Pflegeversicherung bezogen haben, einen Bestandsschutz bei den pflegerischen Leistungen erhalten haben.“

Laumann sagte aber auch, es bleibe bei einer so großen Reform natürlich nicht aus, „dass es in Einzelfällen Probleme gibt“. So sei ihm von einigen Bürgern berichtet worden, dass bei ihren Begutachtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) zu viel Zeit vergehe, bis das Ergebnis vorliege. Zwar habe der Gesetzgeber einige Verzögerungen eingeplant. „Einige MDKen müssen hier aber offenbar mehr Tempo machen und sich auch mehr anstrengen“, sagte Laumann.

Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff

Zum 1. Januar wurde das Leistungssystem der Pflegeversicherung umgestellt. Seither gilt ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, der in erster Linie den Grad der Selbstständigkeit beziehungsweise der Unselbstständigkeit bemisst. Der Zeitaufwand spielt keine ausschlaggebende Rolle mehr. Die drei Pflegestufen, die bis Ende vergangenen Jahres galten, wurden in fünf Pflegegrade übergeleitet. Menschen, deren Geisteskraft nachlässt wie Demenzkranke, bekommen einen gleichberechtigten Zugang zu den Pflegeleistungen. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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