Renten sind kein Wahlkampfschlager

Trotz wachsender Bedeutung der Rentner bei der Bundestagswahl ist das Rententhema für den Wahlkampf laut Bertelsmann-Stiftung kein Selbstläufer. „Bei den Älteren ist es für die Parteien nicht unbedingt ein Erfolgsrezept, das Rententhema in den Vordergrund zu stellen“, sagte die Demokratieforscherin der Stiftung, Christina Tillmann, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Deshalb waren in der Vergangenheit verstärkt Sorgen laut geworden, die Älteren könnten auf Kosten der Jüngeren die Politik bestimmen.
In der Vergangenheit sind verstärkt Sorgen laut geworden, die Älteren könnten auf Kosten der Jüngeren die Politik bestimmen.

Da der Anteil der über 60-Jährigen in der Gesellschaft stetig steigt und die Älteren auch überdurchschnittlich zur Wahl gehen, wächst die Bedeutung der Senioren bei der Wahlentscheidung seit Jahren. Deshalb waren in der Vergangenheit verstärkt Sorgen laut geworden, die Älteren könnten auf Kosten der Jüngeren die Politik bestimmen.

Die Bertelsmann-Stiftung untersuchte bereits 2014 das Wahlverhalten der Jüngeren und Älteren in einer Studie mit tiefenpsychologischen Interviews und einer repräsentativen Umfrage. Sie ging dabei der Frage nach, ob die Älteren vor allem nach ihrem persönlichen Nutzen wählen.

Kurzfristige Orientierungen nehmen zu

Tillmann hielt dem anhand der Studienergebnisse entgegen: „Die Älteren entscheiden sich oft sehr zukunftsorientiert.“ Viele ältere Wähler nähmen dabei in Kauf, dass ihre Partei auch Positionen vertritt, die den eigenen Interessen auch einmal entgegenstehen.

„Allerdings ist über alle Generationen hinweg zu beobachten, dass die kurzfristigen Orientierungen zunehmen“, sagte sie. „Bei den Jüngeren ist dies aber stärker ausgeprägt.“ (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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