Das Renteneintrittsalters wird spätestens seit dem Fernsehduell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wieder heiß diskutiert. Diese Diskussion wird der heutigen Arbeitswelt jedoch nicht mehr gerecht, mahnt das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA).
Der Vorschlag des Instituts ist als direkte Reaktion auf die neu angefachte Diskussion um eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 69 oder 70 Jahre zu verstehen.
Laut Klaus Morgenstern, Sprecher des DIA, geht diese Diskussion an der Realität im Jahre 2017, in der immer weniger starre Erwerbsbiografien existieren, vorbei.
Er fordert: „Anstatt sich in politische Grabenkämpfe über das richtige Rentenalter zu begeben, sollten die politischen Parteien über ein Konzept des Übergangs von der Erwerbsphase in die Rentenzeit nachdenken, dass unserer veränderten Lebenswelt entspricht.“
Flexibler Renteneintritt für mehr Freiheit
„Ein flexibler Alterskorridor mit einer vom Renteneintritt abhängigen Rentenhöhe wäre eine konsequente Weiterentwicklung des schon bestehenden Systems der Zu- und Abschläge in der gesetzlichen Rentenversicherung“, erläutert Morgenstern weiter.
Dieser Korridor für den Renteneintritt ermögliche den Menschen eine selbst verantwortende Lebensgestaltung im Alter und solle ab 2030 in Kraft treten, nachdem die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 beendet ist.
Die genauen Mindest- und Maximalalter des Korridors seien dabei weniger wichtig als der generelle Umstieg auf ein zeitgemäßeres System. Die im Oktober 2016 beschlossene Flexi-Rente sei ein erster Schritt auf diesem Weg. (bm)
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