Auch die übrigen Fesseln, in denen die Riester-Rente gefangen ist, lassen sich lösen. Warum Kinderzulagen nicht an das Alter koppeln statt an den Kindergeldbezug? Warum nicht die Beitragsgarantie lockern? Es würde helfen, diese auf die Eigenbeiträge zu reduzieren. Damit könnten Zulagen renditeorientierter angelegt werden.
Ein guter Mittelweg, wenn Sicherheit und Planbarkeit weiterhin als notwendig erachtet werden und der Beitrag der Vorsorgesparer geschützt werden soll. Auch die hohen Verwaltungskosten lassen sich reduzieren.
Der Lösungsansatz liegt in der viel diskutierten Digitalisierung. Die Prozesse in Richtung des Kunden, im Datenaustausch und bei der Erfassung der Zulagenförderung lassen sich elektronisch effizient abbilden.
Bürokratische Verzwurbelungen entfernen
Die Politik braucht nach dem großen Wurf nicht suchen. Mit ein paar Anpassungen ist die Riester-Rente eine zukunftsfähige Lösung als Plattform für staatlich geförderte Altersvorsorge. Zulagen können auf die „Zielgruppen“ ausgerichtet werden, die unterstützt werden sollen.
Mit dem Mut ein paar wenige bürokratische Verzwurbelungen zu entfernen, wird sie sogar einfach erklärbar. Und den Ansatz, dass es für eigene Vorsorgeleistung direkt etwas vom Staat oben drauf gibt, versteht auch jeder Bürger.
Tobias Haff ist COO des B2B-Insurtech-Unternehmens massUp. Davor hat er Procheck24, den B2B-Bereich des Vergleichsportals Check24, aufgebaut. Bereits seit 1997 entwickelt er Internetprojekte mit dem Fokus auf Finanzdienstleistungen. Er hat den Markt für unabhängige Ratenkreditvermittlung in Deutschland maßgeblich mitgeprägt, Produktinnovationen zur Einkommensabsicherung und Online-Vertriebstools für Finanzvermittler erfolgreich am Markt eingeführt.
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