Obwohl fast die Hälfte der Bundesbürger fürchtet, künftig von Altersarmut betroffen zu sein, nehmen viele die Altersvorsorge nicht selbst in die Hand, sondern sehen die Politik in der Pflicht. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.
47 Prozent der Deutschen halten es für wahrscheinlich, dass sie die Altersarmut treffen wird. Dennoch betreiben nur 61 Prozent private Altersvorsorge. Das geht aus einer repräsentativen Online-Befragung hervor, für die Statistik-Portals Statista im Auftrag von Swiss Life Deutschland 1.500 Personen zwischen 18 bis 65 Jahren in Deutschland im Zeitraum 31. August bis 9. September 2017 befragt hat.
Die Hälfte der anderen 39 Prozent gibt demnach an, auch in Zukunft nicht in Sachen Altersvorsorge aktiv werden zu wollen. Hauptgrund sei die finanzielle Situation. „Ich kann es mir nicht leisten“, sagen 57 Prozent der Befragten.
„Gerade Geringverdiener müssen stärker unterstützt werden. Im Rahmen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes passiert das gerade – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagt Jörg Arnold, CEO von Swiss Life Deutschland.
Riester-Rente ist beliebteste private Vorsorge
Dennoch rät er, möglichst früh mit der Vorsorge zu beginnen, selbst wenn nicht viel Geld zur Verfügung steht. „Schon kleine Summen lohnen sich bei einer langen Laufzeit. Hierbei wird oft die Wirkung des Zinseszinseffekts deutlich unterschätzt„, so Arnold.
Statt eigenständig privat vorzusorgen, sehen der Umfrage zufolge viele Bundesbürger die Politik in der Pflicht. Denbach fordern 62 Prozent eine Erhöhung der staatlichen Rente. „Ein verständlicher Wunsch – aber woher soll das Geld kommen? Ich kann nur jedem raten, selbst Verantwortung für sich zu übernehmen“, meint Arnold.
Für die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) steht laut der Studie die Sicherheit bei der Altersvorsorge an erster Stelle. Eine geringere Bedeutung haben indes Verfügbarkeit (20 Prozent) und Rendite (18 Prozent). Die beliebtesten Vehikel für die private Altervorsorge ist demnach die Riester-Rente (40 Prozent), gefolgt vom Sparguthaben (36 Prozent) und Aktien/Investmentfonds/ETFs (29 Prozent). (jb)
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