Stabwechsel beim GDV – Altkanzler kritisiert Rentenpolitik

Alexander Erdland, der langjährige Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), hat auf dem Deutschen Versicherungstag in Berlin sein Amt an seinen Nachfolger Wolfgang Weiler übergeben. In seiner letzten Rede als GDV-Präsident sprach sich Erdland gegen weitere Regulierungsmaßnahmen aus.

GDV-Jahrestagung 2017 am 27.09.2017 in Berlin
Der scheidende GDV-Präsident Alexander Erdland (links) und sein Nachfolger Wolfgang Weiler

„Reguliert wurde erstmal genug. Das Regulieren muss auch im Lot bleiben“, sagte Erdland. Jetzt solle erstmal geschaut werden, wie die bisherigen Regulierungsmaßnahmen wirken.

Mit Blick auf die kommende Legislaturperiode erhofft sich Erdland eine „Reformkoalition“. Die Kanzlerin habe ja nicht mehr so viel zu verlieren, sagte der scheidende GDV-Präsident. Die sozialen Sicherungssysteme müssten weiter gefestigt werden, Digitalisierung und Finanzbildung müssten gefördert werden. Der GDV wolle hieran mitwirken.

Der neue GDV-Präsident Weiler dankte Erdland für sein Engagement während seiner fünfjährigen Amtszeit: „Beharrlichkeit, Zielstrebigkeit und ein kritischer Blick darauf, in welchen Bereichen sich unsere Branche verändern muss, zeichneten ihn aus.“ Auch bei Gegenwind habe er sich nie entmutigen lassen. Erdland versprach, der Branche verbunden zu bleiben.

GDV-Jahrestagung 2017 am 27.09.2017 in Berlin
Gerhard Schröder während seiner Rede auf dem Deutschen Versicherungstag in Berlin

Gastredner war Altkanzler Gerhard Schröder (SPD), der unter anderem die Entscheidungen der Großen Koalition in der Rentenpolitik wie die Einführung der Rente mit 63 kritisierte und als „Schritt rückwärts“ bezeichnete. Die Maßnahmen seien „ein ziemlicher Fehler“ und eine Rücknahme dessen, was mit der von ihm durchgesetzten „Agenda 2010“ erreicht wurde. (kb)

Fotos: GDV

 

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