Der Versicherer Talanx rechnet trotz der schweren Wirbelsturm-Saison in den USA sowie dem Erdbeben in Mexiko nicht mit einer nachhaltigen Preiswende am Markt. „Es gibt noch so viel Kapital an der Seitenlinie, das investiert werden will, dass ich nicht glaube, dass sich die Preise nachhaltig drehen werden“, sagte Vorstandschef Herbert Haas dem „Handelsblatt“.
Damit schätzt der Chef der drittgrößten Versicherungsgruppe, zu der auch die Hannover Rück gehört, die Lage etwas anders ein als die Konkurrenten Munich Re und Swiss Re , die nach einem jahrelangen Sinkflug in der Rückversicherung nun steigende Preise erwarten.
Sicherlich werde die Preiserosion zunächst einmal zum Stillstand kommen, sagte Haas. „Am Ende aller Tage wird die Preisentwicklung aber vor allem davon abhängen, wie sich das sogenannte alternative Kapital von Hedgefonds und Pensionskassen verhält, das in den letzten Jahren massiv in diesen Markt geströmt ist. Sollten sich da einige zurückziehen, hilft das den Prämien. Aber meine Erwartungen sind begrenzt.“
Dividende soll stabil bleiben
Die Wirbelstürme Irma, Harvey und Maria hatten in den vergangenen Wochen schwere Schäden in der Karibik und den USA hinterlassen und in Mexiko sorgte ein Erdbeben für Verwüstungen. Munich Re, Talanx und Hannover Rück hatten deshalb eine Gewinnwarnung herausgeben müssen. „Unsere Gewinnprognose von 850 Millionen Euro hängt nun davon ab, wie sich die Schäden im vierten Quartal entwickeln werden“, sagte Haas. Die Dividende wolle Talanx aber mindestens stabil halten. (dpa-AFX)
Foto: Talanx