Es gibt neuartige Unfallpolicen, die nicht mehr nach der Logik der Summenversicherungen funktionieren, sondern eher wie eine Haftpflichtversicherung aufgebaut sind. Das Hamburger Analysehaus Das Scoring erläutert das Prinzip.
Während die klassische Unfallversicherung eine Summenversicherung ist, bei der sich die ausgezahlte Einmalleistung im Leistungsfall an Invaliditätsgrad und Progression bemisst, gibt es dem hanseatischen Analysehaus zufolge immer mehr Tarife, die von dieser Logik abweichen und wie eine Haftpflichtversicherung aufgebaut sind.
Haftpflichtartige Unfallversicherung
Dies bedeutet demnach, dass der Versicherer den entstandenen Schaden so ersetze, als sei er selbst der Unfallverursacher. Als Beispiele nennen die Versicherungsexperten die Unfallpolice „Unfall Individual“ der Bayerischen oder den Tarif „Gleichgewicht“ von Prokundo.
Diese haftpflichtartigen Unfallversicherungen zahlten für Unfallfolgen wie Verdienstausfälle, Pflegekosten, Renteneinbußen oder sorgten für einen Ausgleich von Einkommensverlusten.
Der Invaliditätsgrad spiele in diesem Zusammenhang keine Rolle, die Versicherungsleistung werde durch einen unfallbedingten dauerhaften Schaden ausgelöst.
Da klassische Unfallpolicen eine lange Tradition hätten, bleibt abzuwarten, wie die neuen haftpflichtartigen Verwandten der Unfallversicherung von Vermittlern und Kunden aufgenommen werden, schließt das Analysehaus. (nl)
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