Amazon Protect – momentan eine Garantieversicherung – lässt sich spielend als Kompositprodukt ausbauen. Eine Konkurrenz zur Hausratversicherung entsteht dadurch in kürzester Zeit.
Amazon kann der Phantasie freien Lauf lassen. Bereits heute bietet Ikea ihren registrierten Kunden Versicherungsschutz für die gekauften Möbel in Form einer Transportversicherung.
Bei Paypal gibt es eine Reiserücktrittsversicherung gratis, wenn die Zahlung über das Paypal-Konto abgewickelt wurde. Diese Konzepte lassen sich beliebig verbessern und ausbauen. Versicherung kann über Prime zum Abo und als immer größeres Paket Bestandteil der Amazon-Welt werden.
Vermittler bleibt außen vor
Je mehr Kunden obligatorisch Versicherungsschutz bekommen können, umso mehr lassen sich Risiken streuen und Mengenvorteile in der Kalkulation nutzen.
Außen vor bleibt dabei der Vermittler. Er steht dem Wissensvorsprung gegenüber, den Amazon für Produktkalkulation und Vertriebssteuerung hat. Alexa, als Dauergast im Wohnzimmer des Kunden, erscheint dabei nur noch als Spielerei.
Der Vertriebskraft und den „großen Zahlen“, die im Versicherungsgeschäft entscheidend sind, kann der klassische Vertrieb wenig entgegensetzen. Noch dazu, wenn diese genutzt werden, um neuartige Produkte schnell an den Kunden zu bringen.
Tobias Haff ist COO des B2B-Insurtech-Unternehmens massUp. Davor hat er Procheck24, den B2B-Bereich des Vergleichsportals Check24, aufgebaut. Bereits seit 1997 entwickelt er Internetprojekte mit dem Fokus auf Finanzdienstleistungen. Er hat den Markt für unabhängige Ratenkreditvermittlung in Deutschland maßgeblich mitgeprägt, Produktinnovationen zur Einkommensabsicherung und Online-Vertriebstools für Finanzvermittler erfolgreich am Markt eingeführt.
Foto: Tobias Haff
Mehr Beiträge zum Thema:
Alexa, bist du der neue Herr Kaiser?