„Zulagenrente“: Reform für Riester

Große Beachtung findet vor diesem Hintergrund in diesen Tagen ein Vorschlag von Helge Lach, Vorstandsmitglied der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), die am meisten Riester-Verträge vermittelt hat.

In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ warb er für einen Vorschlag zur Modernisierung des Zulagensystems, regte die künftige Verwendung des Begriffs „Zulagenrente“ an.

Er will die Zulagenberechtigung auf alle Erwerbstätigen ausdehnen und nicht nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einbeziehen. Das steuerpflichtige Einkommen und nicht mehr das rentenversicherungspflichtige Einkommen solle entscheidend sein.

Statt die Kinderzulage an den Kindergeldbezug zu binden, könnte sie bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres gewährt werden. Für die Zulagenverwaltung sollten die Finanzämter zuständig sein.

Lach verspricht sich von seinem Reformvorschlag eine enorme Entbürokratisierung. Im Augenblick sei das System zu komplex, er sehe bei Realisierung seines Vorstoßes die Möglichkeit einer Erhöhung der Förderquote und der Reduzierung der Zahl stornierter oder beitragsfrei gestellter Verträge.

Zurückhaltung in der Politik

Nun ist der Ball wieder im Feld der Politik, wo bis zur Bundestagswahl Stillstand herrscht. Bedauerlicherweise war die erste Reaktion aus den Koalitionsparteien auf diesen überlegenswerten Vorschlag sehr zurückhaltend.

Das von Nahles gewünschte Standardprodukt – wie immer es aussehen mag – schwirrt in den Köpfen der Akteure. Wer weiß aber, wie die politische Landschaft nach der Bundestagswahl im September 2017 aussieht.

Auch die schwarz-grüne „Deutschland-Rente“ aus Hessen wird sich als „Standardprodukt“ für die Zeit nach der Wahl zurückmelden.

Prof. Dieter Weirich ist neben Klaus Morgenstern Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), einer in Berlin angesiedelten Denkfabrik für Generationengerechtigkeit, die von Unternehmen der Finanzwirtschaft getragen wird. Der gelernte Journalist und ehemalige Bundestagsabgeordnete war früher Intendant der Deutschen Welle, des deutschen Auslansdsrundfunks.

Foto: DIA

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