Die Anträge auf abschlagsfreie Rente mit 63 haben nach einem Medienbericht im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit der Einführung 2014 erreicht. 253.521 neue Anträge seien gestellt worden, fünf Prozent mehr als 2016, berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Zahlen der Rentenversicherung.
Der Ökonom Oliver Holtemöller hatte die Rückkehr zur Rente mit 63 im vergangenen Jahr als größten Fehler der ablaufenden Legislaturperiode bezeichnet. Der Schritt sei teuer und eine Umverteilung von unten nach oben, sagte der Vize-Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) damals der “Mitteldeutschen Zeitung”.
„Ohnehin hohe Renten“
Es würden nicht diejenigen erreicht, die die Hilfe der Solidargemeinschaft am nötigsten brauchten. Vielmehr profitierten Menschen mit 45 Versicherungsjahren, die ohnehin hohe Renten bezögen. “Erwirtschaftet wird das auch aus den Rentenversicherungsbeiträgen von Menschen mit niedrigem Rentenanspruch”, kritisierte Holtemöller. (dpa-AFX)
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