Laut dem neuen Aon-Versicherungsmarkt-Report entwickeln sich die rechtlichen und regulatorischen Vorgaben in Deutschland zu einem der großen Haftpflichtrisiken. „Früher hatte man Angst davor, dass ein Feuer ausbricht. Heute hat man Angst vor Post vom Rechtsanwalt“, sagt Hartmuth Kremer-Jensen, Chief Broking Officer des globalen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon, bei der Vorstellung eines aktuellen Reports über den deutschen Versicherungsmarkt.
Nur das Nötigste
„Für Unternehmen und ihre Manager wird das Arbeiten zum Spießrutenlauf“, so Kremer-Jensen weiter. Die aktuelle Entwicklung liefere Anlass zur Sorge, weil sich manche Paragrafen lähmend auf das Tagesgeschäft auswirken würden. „Angesichts der zahlreichen rechtlichen Anforderungen, die zeitgleich auf die Manager niederprasseln, wird in vielen Firmen für das eigentliche Kerngeschäft nur das Nötigste getan“, bilanziert der Aon-Experte.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sei ein gutes Beispiel dafür. Deutschland hätte mit seinem Datenschutzgesetz bereits eine gut funktionierende Grundlage für Verbraucher und Unternehmen geschaffen. Die Standards seien so hoch gewesen, dass sich die EU mit der Datenschutz-Grundverordnung sogar weitgehend daran orientiert habe. Viele deutsche Unternehmen seien bis heute noch mit der Umsetzung der DSGVO-Anforderungen beschäftigt.