Am 1. Januar 2018 fiel der Startschuss für das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG). Doch wie wurden die neuen Fördermöglichkeiten und das Sozialpartnermodell bisher angenommen? Und warum zögert der Mittelstand? Michael Hoppstädter, Geschäftsführer der Longial GmbH, gibt einen Überblick und wagt einen Blick in die Zukunft.
Die Erwartungshaltung gegenüber dem BRSG war hoch. Doch wie sieht es in der Realität aus? „Auf das tarifgebundene Sozialpartnermodell mit der garantiefreien Zusage bezogen, ist die Frage einfach zu beantworten“, sagt Michael Hoppstädter, Geschäftsführer der Longial GmbH. „Zurzeit haben wir einen reinen Anbietermarkt.“
Sozialpartnermodell: Sie trauen sich noch nicht
Mittlerweile gibt es eine Reihe von Konsortiallösungen, also Kooperationen meist von Versicherungsunternehmen, die gemeinsam Lösungen für das Sozialpartnermodell entwickeln, anbieten, vertreiben und betreiben. Allerdings gibt es laut Longial-Geschäftsführer derzeit nicht einen Tarifvertrag, der ein entsprechendes Sozialpartnermodell vorsieht.
„Die Tarifvertragsparteien sind sehr zurückhaltend – die Chemiebranche hat es im letzten Tarifabschluss nicht angepackt und das Thema auf die nächste Tarifrunde vertagt. Die Bahngewerkschaften haben die Verbesserung der Betriebsrente in ihren Forderungskatalog für die aktuelle Tarifrunde aufgenommen, aber nach unseren Informationen scheint bereits ausgemacht, dass es kein Sozialpartnermodell geben wird“, so Hoppstädter.
Seite 2: Der Mittelstand noch nicht im Fokus