Europäische und nationale Aufsicht wollen die seit der Finanzkrise erlassenen Vorgaben überprüfen und – wo es ihnen sinnvoll erscheint – vereinfachen. Gleichzeitig tut sich mit dem EU-Aktionsplan für nachhaltige Investments eine neue Baustelle für die Assekuranz auf, wie eine GDV-Konferenz zeigte.
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat Erleichterungen bei den umfangreichen Dokumentations- und Berichtspflichten der Versicherer in Aussicht gestellt. „Wir müssen uns fragen, ob die Regeln den Verbrauchern wirklich nützen oder nicht eher eine Last für sie sind“, sagte Behörden-Chef Gabriel Bernardino auf der Konferenz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Verteilt über mehrere Regelwerke gebe einen „Flickenteppich“ an Vorgaben.
Sein Anliegen sei es, die Regeln „schlanker, konsistenter und kundenfreundlicher“ zu machen. Erleichterungen signalisierte auch Frank Grund, Exekutivdirektor für Versicherungen bei der deutschen Finanzaufsicht BaFin. Er kündigte an, kleinere Versicherer von einigen Vorgaben des Aufsichtsregime Solvency II zu befreien. „Das Thema Proportionalität sollte man angehen. Das Ob und nicht das Wie ist eine Frage, die zu diskutieren wäre“, sagte er.
Seite 2: Die Last mit den Vorgaben