Es gibt rund 11,6 Millionen Hunde in Deutschland’s Haushalten. Damit zählen die Vierbeiner, nach den Katzen, zu den beliebtesten Haustieren. Und ihre Besitzer werden immer spendabler: Geht man von der durchschnittlichen Lebenserwartung für Hunde von zwölf Jahren aus, ist mit Gesamtkosten von 12.000 bis 17.000 Euro zu rechnen. Richtig teuer wird es, wenn die Tiere zum Arzt müssen. Was die Deutschen im Schnitt zahlen, hat die Gothaer im Rahmen einer repräsentativen Forsa-Studie nun ermitteln lassen.
Tatsächlich musste 42 Prozent aller Hundebesitzer in Deutschland ihren Hund schon einmal operieren lassen, wie die Studie ergeben hat. Bei 48 Prozent der befragten Hundehalter lagen die OP-Kosten bei über 500 Euro. Sechs Prozent mussten sogar mehr als 2.000 Euro für die Operation ihres Hundes zahlen.
Solche Kosten müssen Hundehalter meist aus eigener Tasche tragen, denn die überwiegende Mehrheit (83 Prozent) hat keine Krankenversicherung für ihr Tier abgeschlossen. Dabei machen sich gleichzeitig 78 Prozent der in der Studie befragten Personen Gedanken, wie sie im Ernstfall höhere Tierarztkosten bezahlen sollen. Jeder Vierte fürchtet sogar, in finanzielle Schwierigkeiten geraten zu können, falls eine aufwändigere Operation nötig werden sollte.
Viele Hundebesitzer wollen Risiko selbst tragen
Während eine Haftpflichtversicherung für Hundehalter Normalität und in einer Reihe von Bundesländern sogar gesetzlich vorgeschrieben ist, schließen viele Tierhalter in Deutschland keine Tierkrankenversicherung ab. Sie sehen bei ihrem Tier keine Risiken (24 Prozent) oder wollen die Kosten für den Tierarzt lieber selbst tragen (43 Prozent).
In vielen anderen Ländern ist der Abschluss einer Tierkrankenversicherung hingegen deutlich weiter verbreitet. „In Schweden, quasi das Pionierland der Tierversicherungen, haben 50 Prozent der Hundehalter eine Krankenversicherung für ihren Liebling abgeschlossen“, erklärt Konrad Göbel, Produktmanager für Tierkrankenversicherung bei der Gothaer.
Zwei bis drei Tierarztbesuche kosten pro Jahr von 100 bis 500 Euro
Dabei gehören regelmäßige Besuche beim Tierarzt auch für deutsche Hundebesitzer zur Tagesordnung, wie die Gothaer Studie weiter ergab: Fast die Hälfte (47 Prozent) aller Hundebesitzer gehen zwei bis drei Mal pro Jahr mit ihrem Tier zum Veterinärmediziner, 17 Prozent sogar mehr als dreimal pro Jahr.
Lediglich zwei Prozent gaben an, nie einen Tierarzt zu besuchen. Dabei fallen für die Mehrheit der Hundebesitzer (55 Prozent) Kosten zwischen 100 und 500 Euro pro Jahr an. „Der Aufwand für eine Operation kann aber deutlich höher sein. In Einzelfällen ist durchaus mit Kosten in Höhe von 4.000 bis 5.000 Euro zu rechnen“, erklärt Göbel. (dr)
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