Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re sieht sich trotz überraschend hoher Großschäden auf Kurs zu seinem Gewinnziel für 2018. Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten zunächst verhalten aufgenommen.
Mit einem Halbjahresgewinn von 1,6 Milliarden Euro liegen wir sehr gut auf Kurs, um unser Gewinnziel von 2,1 bis 2,5 Milliarden Euro für das Gesamtjahr zu erreichen“, sagte Vorstandschef Joachim Wenning am Mittwoch im München.
Im zweiten Quartal konnte der Rückversicherer seinen Überschuss mit 723 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums nahezu stabil halten.
Schaden-Kosten-Quote verschlechtert sich
Im vorbörslichen Handel bei Tradegate verlor die Munich-Re-Aktie am Morgen gut ein Prozent an Wert. Beim Gewinn traf der Konzern zwar die Erwartungen der Analysten. Allerdings hatten die Experten nicht mit so hohen Großschäden gerechnet.
So erwischte vor allem ein Bauschaden an einem Wasserkraftwerk in Kolumbien den Dax-Konzern hart. Insgesamt musste die Munich Re für Großschäden 605 Millionen Euro bezahlen, fast zweieinhalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor.
In der Schaden- und Unfall-Rückversicherung reichten die Beitragseinnahmen daher nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich von 93,9 auf 102,0 Prozent.
Ergo steigert Gewinn leicht
Abgefedert wurde die Belastung von einem Gewinnsprung in der Leben- und Kranken-Rückversicherung, die ihr Ergebnis mehr als verdoppelte.
Auch bei der Erstversicherungstochter Ergo lief es besser. Das in einem groß angelegten Umbau steckende Unternehmen aus Düsseldorf steigerte seinen Gewinn leicht auf 108 Millionen Euro.
Ein Jahr zuvor hatte Ergo von einem Steuereffekt und dem Verkauf von Anleihen profitiert. Diesmal schlug der Verkauf des Rechtsschutzversicherers D.A.S. Schweiz positiv zu Buche.
Seite zwei: Beitragseinnahmen steigen in allen Bereichen