Social Media: Die beliebtesten Versicherer im Netz

Die Digitalisierung stellt eine der bisher größten Herausforderungen für die Versicherungsbranche dar. Doch welche Anbieter genießen schon heute ein positives Image im sozialen Netz? Das Online-Marketing-Unternehmen Vico Research & Consulting liefert die Antwort.

Sieben der insgesamt zwanzig untersuchten Versicherungsunternehmen wurden Online ausschließlich positiv diskutiert.

Die Experten von Vico Research & Consulting erfassten für ihre Untersuchung der Social Web-Kommunikation zu 20 Versicherungen innerhalb eines Monats mehr als 20.000 Beiträge in den verschiedenen sozialen Netzwerken.

Am häufigsten sprachen die Nutzer in diesem Zeitraum über die Münchener Rück (4.733 Beiträge), die Allianz (4.394 Beiträge) und die Axa (2.074 Beiträge). Damit entfiel über die Hälfte des erfassten Kommunikationsvolumens auf diese drei Versicherungen.

Die Münchener Rück werde dabei auch am positivsten diskutiert, da in der Stichprobe ausschließlich positive Beiträge zu dem bayerischen Versicherungsunternehmen zu finden gewesen seien.

Sieben Anbieter ausschließlich positiv diskutiert

Dabei sei jedoch auch zu beachten, dass die die Nutzer sich seltener bezüglich der Dienstleistungen des Unternehmens äußerten, sondern vielmehr in Bezug auf den guten Aktienkurs des Unternehmens.

Neben der Münchener Rück seien weitere sechs Anbieter in der analysierten Stichprobe ausschließlich positiv besprochen worden, namentlich die Axa, die Arag, die Helvetia, Gothaer, VHV und Ottonova.

Im Gegensatz dazu wurden die Huk Coburg und die Generali laut Vico Research & Consulting besonders negativ besprochen. So sei jeweils weniger als ein Drittel der wertenden Beiträge in Bezug auf diese Versicherungen positiver Natur gewesen.

Ergo: Langfristiger Image-Schaden durch Sex-Skandal

Kritik habe bei der Huk Coburg unter anderem geerntet, dass das Unternehmen trotz klarer Sachlage nicht zahlen würde. Die Generali werde online besonders für die Berufsunfähigkeitsversicherung und die Kappung der Betriebsrente getadelt.

Ähnlich schlecht bewertet worden sei auch die Ergo, da diese noch immer mit dem 2011 öffentlich gewordenen Sex-Skandal in Verbindung gebracht werde.

Damals enthüllte das Handelsblatt, dass eine Vertriebsorganisation des Konzerns 2007 mehr als 100 Mitarbeiter zu einer Sex-Party nach Budapest eingeladen hatte und die Kosten dafür als Betriebsausgaben geltend machte.

Versicherer müssen Digitalisierung nutzen

„Die Digitalisierung stellt die Versicherungsbranche vor ganz neue Herausforderungen. Denn Leistungen können nun einfach online gebucht und verglichen werden und Nutzer können sich in den sozialen Netzwerken öffentlich über ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Anbietern austauschen“, sagt Marc Trömel, Geschäftsführer von Vico Research & Consulting.

Aus diesem Grund sei es umso wichtiger für Versicherer, die Digitalisierung zu nutzen und den offenen Dialog mit Bestands- und potentiellen Kunden zu suchen. Die Analyse habe gezeigt, dass einige Versicherungen schon auf dem richtigen Weg seien.

„Für einige Versicherungen gilt das jedoch noch nicht. Insbesondere das Beispiel der Ergo zeigt erneut, dass das Internet nie vergisst“, warnt Trömel. (bm)

Foto: Shutterstock

 

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