Nicht nur aus den Reihen des Koalitionspartners SPD kommt Gegenwind für den jüngsten Vorstoß von Bundesgsundheitsminister Jens Spahn. Auch der DGB, der Sozialverband VdK und die Deutsche Rentenversicherung kritisieren Spahns Vorstoß, Kinderlose für höhere Rentenbeiträge zur Kasse zu bitten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stößt mit seinem Vorstoß, Kinderlose mit höheren Rentenbeiträgen zu belasten, auf Kritik und Unverständnis. Die Deutsche Rentenversicherung wies darauf hin, dass bereits heute Familien vor allem durch die Anrechnung von Kindererziehungszeiten über die Rentenversicherung stark gefördert würden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Sozialverband VdK lehnten Spahns Vorschlag ab. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte stattdessen die Ausweitung des Solidarsystems zu einer Bürgerversicherung.
Spahn hatte gefordert, dass Kinderlose mehr in die Pflege- und Rentenversicherung einzahlen sollten als Eltern. Er sage dies ganz bewusst als „selbst Kinderloser, der bereit ist, finanziell mehr zur Zukunftsfähigkeit des Systems beizutragen“. Eltern mit Kindern müssten in der Sozialversicherung mehr entlastet werden. Sie zögen für uns alle die Beitragszahler von morgen groß.
Buntenbach sagte dazu der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Mit vollen Taschen ist gut schenken.“ Hier bestrafe jemand, der selbst per Gesetz gar kein Mitglied der Pflichtversicherung sei, diejenigen, die über ihre Sozialversicherungsbeiträge ohnehin schon in die Solidargemeinschaft einzahlten.
Seite zwei: „Auch Selbstständige, Beamte und Politiker an den Sozialsystemen beteiligen“