Studie: Lebensversicherer krisenfester

Steigende Zinsen an den Finanzmärkten entlasten die Lebensversicherungsunternehmen in Deutschland. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Versicherungsmaklers Policen Direkt.

Vielen Lebensversicherern machen hohe Zinsgarantien aus Alt-Verträgen zu schaffen, die sich am Kapitalmarkt schwer erwirtschaften lassen.

„Nicht zuletzt steigende Marktzinsen sind verantwortlich für die deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr“, sagte Henning Kühl, Chefversicherungsmathematiker bei Policen Direkt am Dienstag.

Das Unternehmen, das bestehende Policen aufkauft, wertete Berichte der Assekuranzen zur Finanzlage und Krisenfestigkeit aus. Auch aus Sicht des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft GDV stabilisiert das höhere Zinsniveau die Branche.

Versicherer aller Sparten in Europa müssen die Öffentlichkeit seit 2017 einmal im Jahr darüber informieren, ob sie Extremereignissen wie massiven Kursturbulenzen an den Kapitalmärkten oder dramatischen Naturkatastrophen gewachsen sind.

Stabile Quoten bei allen Versicherern

Aufschluss über die Lage des Versicherers in solchen Stresssituationen gibt unter anderem die Solvenzquote. Ein Wert von unter 100 gilt als kritisch und würde in Deutschland die Finanzaufsicht Bafin auf den Plan rufen.

Sämtliche Lebensversicherer zeigen der Auswertung zufolge stabile Quoten. Die Unternehmen können dabei allerdings Übergangsmaßnahmen in Anspruch nehmen.

„Wir gehen weiter davon aus, dass alle Lebensversicherer ihre Leistungsversprechen erfüllen und kaufen derzeit Policen aller Anbieter“, sagte Kühl.

Insbesondere Lebensversicherer stehen wegen der Zinsflaute unter Druck. Ihnen machen die hohe Zinsgarantien aus Alt-Verträgen zu schaffen, die sich am Kapitalmarkt schwer erwirtschaften lassen. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

 

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