Der Anstieg von Inflation und Leitzinsen verunsichert in der Versicherungsbranche derzeit viele. Das belegen auch die aktuellen Ergebnisse der globalen Versicherungsstudie „Foggier as We Climb“ von Goldman Sachs Asset Management (GSAM).
Die Studie, der der Asset-Manager schon zum siebten Mal veröffentlicht habe, zeige eine zunehmend pessimistische Einstellung der Versicherer gegenüber den aktuellen Investmentchancen.
Demnach seien die Unternehmen überzeugt, dass sich die Investmentmöglichkeiten im Vergleich zum Vorjahr verringert haben. Die Hälfte aller Befragten sehe sich verschlechternden Investmentchancen gegenüber – im Jahre 2017 sei dies nur bei 36 Prozent der Fall gewesen.
Als Reaktion auf diese zunehmende Besorgnis ergab die Umfrage laut GSAM, dass mehr Versicherer (17 Prozent, gegenüber zehn Prozent im Vorjahr) ihre Portfolios risikoärmer aufstellen wollen, statt das Risiko zu erhöhen (16 Prozent, gegenüber 26 Prozent im Vorjahr).
Märkte sind verunsichert
Dies sei das erste Mal seit Beginn der Studie im Jahr 2011, dass ein größerer Anteil der Befragten das Risiko eher reduzieren möchte statt es zu erhöhen.
„Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt sehen wir im Jahr 2018 eine Rückkehr der Marktvolatilität. Dies verunsichert die Märkte und lässt Versicherer die aktuelle Investmentlandschaft hinterfragen“, sagt Volker Angel, Leiter der DACH-Region beim Insurance Asset Management von GSAM.
Er fügt hinzu: „Während der letzten Jahre waren niedrige Renditen die Hauptsorge in der Versicherungsbranche. Das sich verändernde wirtschaftliche Umfeld führt nun dazu, dass sich die Versicherer für den Fall eines wirtschaftlichen Abschwungs wieder mehr darauf konzentrieren, ihre Portfolios abzusichern.“
Inflation fordert Unternehmen heraus
Zu den Kernaussagen der diesjährigen Versicherungsstudie zähle unter anderem, dass sich die Versicherer zum ersten Mal seit mehreren Jahren beunruhigt über steigende Inflation und Leitzinsen zeigen.
So seien sich 85 Prozent der Versicherer einig, dass die Inflation in den nächsten fünf Jahren eine Herausforderung darstelle, während ganze 65 Prozent erwarten, dass die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen bis Ende 2018 auf über drei Prozent steigen werden.
Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit halten die Befragten GSAM zufolge jedoch an ihrer positiven Aktienmarkteinschätzung fest: Von ihnen glauben 77 Prozent an eine positive Entwicklung der Renditen des S&P 500 in diesem Jahr.
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