Warren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway, JPMorgan, die größte US-Bank und der Onlinehändler Amazon bündeln ihre Kräfte bei der Gesundheitsvorsorge. Gemeinsam planen sie ein Projekt, um die Gesundheitskosten ihrer Angestellten zu senken. Die Ankündigung blieb an den Börsen nicht ohne Folgen.
Die drei größten Unternehmen der US-Wirtschaft wollen gemeinsam Wege finden, die Gesundheitskosten für ihre Mitarbeiter zu senken. Der Online-Handelsriese Amazon , die größte US-Bank JPMorgan Chase und Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway kündigten am Dienstag ein entsprechendes Projekt an. „Die steigenden Gesundheitskosten fressen sich wie ein Bandwurm durch die US-Wirtschaft“, sagte Starinvestor Buffett.
„Außergewöhnliche Ressourcen“
Man habe zwar noch keine Lösung für dieses Problem, sei aber auch nicht bereit, es als unausweichlich hinzunehmen, so Buffett weiter. Beginnen wollen JPMorgan, Amazon und Berkshire Hathaway mit einem unabhängigen und nicht gewinnorientierten Unternehmen, das technologische Lösungen finden soll, um Mitarbeitern simplere und günstigere Gesundheitsvorsorge zu bieten. Details wurden zunächst nicht genannt.
„Die drei Konzerne haben außergewöhnliche Ressourcen, unser Ziel ist es, Lösungen zugunsten unserer US-Angestellten, ihrer Familien und – möglicherweise – aller Amerikaner zu finden“, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon. „Unsere Leute wollen Transparenz, Kenntnis und Kontrolle“. Das US-Gesundheitssystem leidet unter steigenden Versicherungskosten und gilt als eines der teuersten und ineffizientesten weltweit.
Kursstürze an US-Börsen
Bereits vor der Ankündigung wurde darüber spekuliert, ob Amazon in das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten einsteigen will, wie die „Frankfurter Allgemeine“ (FAZ) berichtet.
Die Nachricht löste am Dienstag nach Angaben der FAZ am US-Gesundheitsmarkt Kursstürze aus. Am stärksten betroffen gewesen sei der Pharmadienstleister Express Scripts, dessen Aktie um acht Prozent eingebrochen sei. Das Unternehmen fungiere als „Pharmacy Benefit Manger“ (PBM) und vermittele zwischen Arzneimittelherstellern und Großkunden.
Auch die Drogerie- und Apothekenkette CVS Health habe zuletzt ihr BPM-Geschäft ausgebaut. Ihr Kurs sei um knapp sechs Prozent gesunken. Die Ankündigung habe ebenso die Kurse von Krankenversicherern wie Aetna oder United Health gedrückt.(dpa-AFX/kl)
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