Deutschlandweit leiden immer mehr Menschen an Alzheimer. Gleichzeitig tut sich bei vielen Menschen eine immer größere Pflegelücke im Pflegefall auf. Was kann man im Ernstfall tun und wie muss rechtzeitig vorgesorgt werden?
Alzheimer ist eine bis heute unheilbare Form der Demenz, die in Deutschland immer mehr Menschen betrifft, wie eine aktuelle Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse belegt: Demnach war die bundesweite Zahl der an Alzheimer erkrankten Versicherten 2017 um 78 Prozent höher als noch 2008.
Deutlich häufiger betroffen sind Frauen: 70 Prozent der KKH-versicherten Alzheimer-Patienten sind weiblich. Einer der Gründe für den Anstieg ist die höhere Lebenserwartung: Nahezu alle Betroffenen (97 Prozent) waren 2017 mindestens 65 Jahre alt.
Betroffene ringen mit der Zeit um Worte, erkennen ihre Familie nicht mehr, finden nicht nach Hause – normale Alltagsaktivitäten werden dann zur unüberwindbaren Hürde.
Herausforderung für Angehörige
„Das veränderte Verhalten der Betroffenen stellt Familie und Freunde vor enorme Herausforderungen“, betont Hannes Dietrich vom KKH-Serviceteam in Hamburg. Besonders für pflegende Angehörige bringt die neue Situation große Veränderungen und psychische, physische und soziale Belastungen mit sich.
Die Pflegekasse der KKH bietet eine gesonderte Demenz-Beratung an. In dieser wird individuelle erörtert, wie ein sicheres und wertschätzendes Miteinander gelingen kann. Besonders wird dabei auf die Bewältigung der seelischen Belastungen der Pflegeperson gelegt, die im Zuge einer pflegerischen Tätigkeit entstehen.
„Wir raten den Pflegepersonen, auch mal an sich zu denken und sich bewusst eine Auszeit zu nehmen. Ob Sport, Singen im Chor oder ein Abend mit Freunden – ein fester Termin pro Woche, in dem die Betreuung der zu pflegenden Person anderweitig organisiert ist, kann schon Wunder wirken“, so Dietrich.
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